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90 Jahre Ford in Deutschland - 90 Fotos aus der Firmen-Historie

90 Jahre Ford Deutschland

Dieses Jahr feiert Ford ein nicht ganz klassisches Jubiläum: Am 18. August 1925 und damit vor genau 90 Jahren wurde die Ford Motor Company offiziell in Deutschland ins Handelsregister eingetragen. Gerade einmal 37 Mitarbeiter zählte das Team des Herstellers zu jener Zeit. Als die Zollschranken dann aber weiter gelockert wurden, ging es erst so richtig los - allerdings nicht in Köln, sondern erst mal in Berlin. Zunächst wurde auch nicht gefertigt, sondern nur montiert. Am 2. Januar 1926 wurden im Berliner Westhafen Lagerhallen angemietet, in denen drei Monate später, am 8. April 1926, das erste Ford T-Modell „made in Germany“ vom Band lief. Nach etwa 37.000 in Berlin gebauten Autos fiel dann die Entscheidung, nach England nun auch Deutschland zum vollwertigen Produktionsstandort auszubauen.

Umzug an den Rhein

Da das Gelände in Berlin mittlerweile aus allen Nähten platzte, wurde nach einem neuen Standort gesucht. Neben Frankfurt am Main und Neuss stand auch Köln zur Debatte. Ein wichtiges Entscheidungskriterium war, dass der neue Produktionsstandort eine direkte Anbindung an eine Wasserstraße haben sollte. (Seit 1964 transportiert Ford seine Neuwagen größtenteils über den Rhein.) Außerdem sollte die Stadt zentral in Europa liegen - in dieser Hinsicht gaben sich die Standorte allerdings nicht viel. Letztendlich entschied man sich für Köln als neue Zentrale für Ford Deutschland, der damalige Oberbürgermeister und spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte ganze Überzeugungsarbeit geleistet. Seit 1998 ist dort auch der Sitz der Verwaltung für Ford Europa.

Zwölf Millionen Reichsmark investierte Ford in die neuen Fertigungshallen, die eine Grundfläche von 33.000 Quadratmetern hatten. Zur Grundsteinlegung am 2. Oktober 1930 war neben Konrad Adenauer auch Henry Ford I. anwesend und sprach den Deutschen sein Vertrauen aus: „I know the German people will make a good job of it.“ Zu Deutsch: „Ich weiß, dass die Deutschen eine gute Arbeit machen werden.“

Am 1. Juni 1931 wurde das Kölner Werk dann offiziell mit einer Einweihungsfeier eröffnet. Anfangs fertigten 619 Mitarbeiter das Ford Modell A. Im ersten Jahr entstanden mehr als 6000 Fahrzeuge am neuen Standort. Noch vor dem zweiten Weltkrieg folgte die Produktion des Ford V8, des Ford Y, des B-Modells, des Ford Eifel und des Ford Taunus. Letzteren gab es in Ermangelung eines neuen Modells auch noch nach dem Krieg in zahlreichen Varianten.

Es folgt der zweite Streich

Am 16. Januar 1970 ging die Erfolgsgeschichte von Ford in Deutschland in die nächste Runde: An diesem Tag startete das zweite Ford-Werk in Deutschland, im saarländischen Saarlouis. Dort entstand zunächst der Ford Escort, mit einer Baurate von 50 Fahrzeugen pro Tag. Die offizielle Einweihung des neuen Werkes fand aber erst ein paar Monate später statt, am 11. Juni 1970. Henry Ford II, Enkel des Firmengründers, unterzeichnete die Gründungsurkunde für das Ford-Werk. Kurze Zeit nach seinem Besuch wurde die Fahrzeugproduktion hochgefahren und die Zielvorgabe von 600 Fahrzeugen pro Tag erreicht.

Fatale Panne

1977 zerstörte ein Großbrand das zentrale Ersatzteillager in Köln Merkenich. Es entstand ein Schaden von rund 200 Millionen Mark und viele nicht mehr produzierte Ersatzteile gingen in Flammen auf. Nach damaligen Erkenntnissen entstand der Brand vermutlich durch Unachtsamkeit in einer der vielen Pausenecken, wo auch geraucht werden durfte. Das Fatale: Bereits zuvor hatte das Reinigungspersonal mehrfach versehentlich durch Zigarettenstummel entzündete Pappbecher, -teller und Servietten rechtzeitig gelöscht. Ironie des Schicksals: Erst eine halbe Stunde vor Ausbruch des Brands hatte ein Mitarbeiter einer amerikanischen Versicherung die Überprüfung des Gebäudes abgeschlossen. Trotz des großen Schadens stand bereits ein Jahr spät das viele modernere neue Ersatzteillager.

Aller guten Dinge sind drei

Ein weiterer Ford-Standort von internationaler Bedeutung kam in Deutschland 1994 hinzu: In Aachen nahm das einzige Forschungszentrum von Ford außerhalb der Vereinigten Staaten seine Arbeit auf. Das europäische Ford Research & Innovation Center (RIC) zählt aktuell rund 300 Ingenieure und Wissenschaftler und ist weltweit zuständig für die Forschung und Vorentwicklung von Dieselmotoren, sowie anderer Schlüsseltechnologien.