Italiens Karosseriebauer

Turinproben – Die Höhepunkte des Turiner Salon 1969

100 Jahre lang – bis zum Jahr 2000 – war der Turiner Autombilsalon eine Nabelschau nicht zuletzt auch der ortsansässigen Karosseriebauer. Die in den Sechzigern bereits darbende Branche bot vor 50 Jahren noch einmal all ihre Kreativität auf, um auf dem letzten großen Salon des Jahrzehnts ihr Können zu zeigen. Und was gab es da alles zu sehen, auf der Schau in der piemontesischen Hauptstadt in jenem Herbst 1969, neben Serien-Neuheiten wie Alfa Romeos Fastback-Spider: Pininfarina zeigte unter anderem rassige Studien auf Basis der Rennsportwagen Ferrari 512 S (noch nicht der atemberaubende Modulo, der kam erst im Jahr darauf) und Alfa Romeo 33. Giorgetto Giugiaros Firma Ital Design aus Moncalieri tat es der Konkurrenz aus Grugliasco gleich und stellte den Iguana aus, der ebenfalls auf dem Alfa Romeo 33 aufbaute.

Schlicht mit „Abarth 1600“ beschriftet war ein weiteres Coupé von Ital Design. Bertone, wie Pininfarina in Grugliasco beheimatet, reagierte am schnellsten auf den neuen A112 von Autobianchi und machte daraus den rassigen Runabout, neben einem praktischen Einkaufswägelchen namens Fiat 128 Shopping. Auch der in Turin ansässige Karosseriebauer Ghia (Lancia Flaminia Coupé), das kurzlebige Studio Eurostyle (Fiat 1600 GT Sport Hidalgo) sowie Zagato aus Mailand (Volvo 2000 GTZ und Fiat 500 Zanzara) mischten fleißig mit. Und Fiat-Tuner Giannini aus Rom stellte ein ausgefallenes Coupé mit Glaskuppeldach auf 500-Basis vor. Auch wenn wir sie hier nicht alle zeigen können, so verdeutlichten sie vor 50 Jahren eines: Schnittige Autos müssen nicht wie ein Stück Seife aussehen…