Rost: Die braune Pest

Rost: Die braune Pest

Der natürliche Feind eines Autos ist der Rost, daher wollen wir ihm an dieser Stelle etwas Aufmerksamkeit widmen, um auf die bösesten Überraschungen hinzuweisen, die er parat halten kann. Generell gilt: Rost entsteht überall da, wo Luft auf Metall trifft. Der braune Geselle ist keineswegs possierlich und trifft Stahlblechkarosserien meist an typischen Stellen, die wir hier kurz am Beispiel eines Autos in selbsttragender Bauweise aufführen wollen: Eine typische Ursache für Oxidation sind verstopfte Ablauflöcher, die für den Abfluss von Regen-, Kondens- oder Spritzwasser aus Innen-, Motor- und Kofferraum sorgen sollen. Zu ihnen führen mitunter Ablaufschläuche (z. B. bei Cabrios oder Autos mit Schiebedach), die knickrige Kalkulatoren bei der Produktion eines Automobils aus Kostengründen vielfach zu kurz ausfallen lassen.

Betroffen sind meist tragende Teile wie die Schweller (Innen- und Außenschweller) sowie versteifende Kastenprofile am Wagenboden. Ebenfalls oft betroffen ist die Reserveradmulde bzw. der Kofferraumboden. Auch die unteren Bereiche der Front- und Heckschürze gammeln besonders gerne, ebenso wie alles, was im Spritzwasserbereich der Räder liegt, also A-Säulen und Endspitzen.

Hinzu kommen die Radläufe der Kotflügel (die man mit Radlaufchrom übrigens noch rostanfälliger machen kann) und die Partien um die Hauptscheinwerfer, des weiteren können die Frontmaske, die Stehwände im Motorraum und die Federbeindome betroffen sein. Ebenso zersetzen sich häufig die Unterseiten von Türen und die Kantenbereiche von Hauben.

Durch im Lauf der Zeit spröde gewordene Gummidichtungen dringt gerne auch Wasser in Front- Heck- und Seitenscheibenrahmen, so dass es auch um die Fenster herum blühen kann. Ein weiterer beliebter Aufenthaltsort von Eisenoxid ist der Wasserfangkasten unter dem Windlauf vor der Windschutzscheibe, in dem sich durch die Schlitze für die Innenraumbelüftung Laub und Dreck ansammeln, was mit der Zeit ein Abfließen des Wassers verhindert (siehe oben).

Zudem haben hier die Konstrukteure oft den Platz für die Batterie vorgesehen, die ihr Umfeld durch austretende Säure ebenfalls nachhaltig zersetzen kann. Weiterhin besteht überall dort Rostgefahr, wo zwei sich überlappende Bleche dem Schmutz Gelegenheit geben, Nässe auf Dauer zu binden, wie auch um Bohrungen in der Karosserie, etwa für Zierleisten.

Einen halbwegs dauerhaften Schutz gegen Rost, so die Karosserie nicht komplett verzinkt ist, stellt die Hohlraumversiegelung dar, die aber alle paar Jahre erneuert werden sollte.