Holzverbindungen: Kleben und Stecken

Holzverbindungen: Kleben und Stecken

Früher waren es Stellmacher (auch Wagenbauer), die sich um den Aufbau von Holzkarosserien kümmerten, heute sind es in der Regel Tischler beziehungsweise Schreiner, die sich auf dieses beinahe ausgestorbene Handwerk zurückbesonnen und spezialisiert haben. Schreiner beherrschen noch die verschiedenen Verbindungstechniken und wissen um die Belastbarkeit von geleimten Holzkonstruktionen. Natürlich wird auch hin und wieder eine Schraube zur Hilfe genommen, aber die dient mehr oder weniger nur als Sicherung, falls eine verleimte Stelle einmal aufbricht. Halten kann sie auf Dauer nicht: Erschütterungen und Vibrationen würden die Schraube langsam aber sicher lösen.

Verleimungstechniken

Deshalb gibt es Dübel- und Falzverbindungen, Nut und Feder, Überplattung und Wolfszahn, Schlitz und Zapfen, verschiedene Zinkenverbindungen wie Fingerzinken oder Keilzinken, um die wichtigsten zu nennen. Die Gemeinsamkeit all dieser Techniken liegt darin, eine möglichst große Klebefläche zu bekommen - und das unter konstruktiven, aber auch optischen Gesichtspunkten. Wobei beim Bau von Holzkarosserien nicht die Optik, sondern die Qualität im Vordergrund steht ? hinterher, wenn das Gerüst mit Blech eingekleidet wird, ist sowieso nichts mehr zu sehen, nur halten muss das Ganze.

Karosserien, in denen Holz verbaut war, gab es bei deutschen Automobilen bis in die fünfziger Jahre, wie das Beispiel DKW Meisterklasse Universal zeigt, der bis März 1953 eine Karosserie in Mischbauweise hatte. In den Führerhäusern von Nutzfahrzeugen waren Holzgerüste fast bis Ende der Sechziger tragendes Element. Und schaut man nach England, so erfreut sich die Holzbauweise bester Gesundheit, Morgan sei als Beispiel genannt.