Metalle: Grundstoffe für Männerträume

Metalle: Grundstoffe für Männerträume

Sie sind fest und flüssig, giftig und radioaktiv, aber auch wertvoll und schön: Keine Werkstoffgruppe hat das Automobil seit Beginn an so geprägt wie die der Metalle. Aussehen, Funktion, Stabilität - alles steht oder "fährt" mit der Auswahl und dem Einsatz des richtigen Stahls. Was macht denn den Reiz eines Klassikers aus? Die Form? Die greifbare Technik? Egal - was es auch ist, wer hinter die Fassade schaut, entdeckt, dass der Grundstein der Faszination in der Regel eine Kombination aus Eisen, Messing, Nickel, Chrom und Stahl ist ? manchmal vermengt mit etwas Holz und einem Hauch von Leder. Ob der Kunststoff in Zukunft da mithalten kann, bleibt abzuwarten. Bei Youngtimer-Fans jedenfalls hat er zwangsläufig schon einen festen Platz.

Dass hinter einem rostfreien Stahl für ein bestimmtes Teil im Automobil eine DIN-Norm steht, dass dieser Werkstoff die Bezeichnung X 6 CrMo 17-1 führt oder die Werkstoffnummer 1.4113, sieht niemand. Darüber denkt auch kaum jemand nach, höchstens der Fachmann. Doch Qualität und Funktion eines bestimmten Teils hängen davon ab, dass eben dieser Chrom-Molybdän-Stahl verarbeitet wird und kein anderer. Er hat bestimmte Werte für Korrosionsbeständigkeit, Härte, Festigkeit, Zähigkeit, Dehnbarkeit etc., die ihn prädestinieren - natürlich immer unter dem Kostenaspekt.

Es gibt rund 90 Metalle, davon spielen im Automobilbau vielleicht 16 bis 18 eine große Rolle. Ein paar weitere sind als Zusätze wichtig. Nimmt man alle Legierungen und Herstellungsverfahren zusammen, dazu die Umformungsarten wie Gießen und Schmieden, dann Bearbeitungstechniken wie das Zerspanen, so wird einem schnell klar, dass diese Werkstoffgruppe eine gar nicht so kleine Wissenschaft für sich bildet. Sie beginnt ganz harmlos mit Tabellen, Schmelzpunkten und Prozentanteilen und führt bis in die Abgründe der Molekulatstruktur.