Frischölautomatik: Nicht die Rettung des Zweitakters

Frischölautomatik: Nicht die Rettung des Zweitakters

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Gut gedacht, aber leider voller Kinderkrankheiten. Die Frischölautomatik sollte die Schmierungsprobleme des Zweitaktmotors kurieren. Ölpumpen gab es auch bei Zweitaktmotoren, die ja eigentlich über das Öl im Kraftstoff geschmiert werden. Das blieb auch bei der von Bosch und Auto Union gemeinsam entwickelten Frischölautomatik so, allerdings wurde das Öl erst im Vergaser zugesetzt. Auf diese Weise entfiel einerseits das lästige Mischen von Öl und Kraftstoff an der Tankstelle, andererseits ermöglichte die Frischölautomatik eine Drehzahl- und lastabhängige Ölzufuhr. Damit sank der Ölverbrauch auf etwa ein Prozent des Kraftstoffs, und das Problem des Ölmangels bei langen Bergabfahrten gehörte der Vergangenheit an.
Dafür hatten die stolzen Besitzer jetzt ein neues Problem: die Frischölautomatik, die unausgereift auf den Markt kam und zu sehr von präziser Bedienung abhing. Bedieungsfehler und ein sehr kalter Winter 1964 machten der Frischölautomatik den Garaus, bevor sie ihre Qualitäten entfalten konnte.
Die wenigen verbliebenen Autos mit diesem System (vor allem DKW und Auto Union) zeigen, dass durchaus etwas dran war an dieser Idee.