Kunststoff: Plaste und Elaste

Kunststoff: Plaste und Elaste

Vielleicht werden Automobile eines Tages in großer Stückzahl auf unseren Straßen unterwegs sein, die keine fossilen Brennstoffe wie Erdöl zum Vorwärtskommen benötigen. Ob sie jedoch ohne Erdöl gebaut werden können? Zumindest für heute lautet die Antwort nein.
Ob nun die Rücklichter eines Mercedes 300, Cockpit oder Türverkleidungen eines Opel Manta B - wo hingeschaut beziehungsweise -gefasst wird, Plastik in allen Farben und Formen. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Dazu kommen die Isolierung von Karosserie und Elektrik, Schalter, Buchsen, Flüssigkeitsbehälter, Sitzpolster, Abdeckungen aller Art ... Die Liste ließe sich fast beliebig fortsetzen. Ohne Kunststoffe hätte es die Verpflichtung der Automobilhersteller zur Rücknahme alter Autos nie gegeben, denn die Metallverwertung ist schon seit langem kein Problem mehr.

Eine der wenigen Komponenten, die sich - aus Kunststoff gebaut - nicht recht durchgesetzt hat, ist die GFK-Karosserie. Bekanntester Vertreter der Neuzeit dürfte zweifellosder Renault Espace sein, der von den Erkenntnissen profitiert, die die Techniker bei Matra mit Bagheera und Murena gesammelt haben. Während der abgebildete Lancia Stratos in Sachen GFK-Karosserie eher eine Eintagsfliege geblieben ist, darf die Chevrolet Corvette als der Plastikbomber schlechthin gelten. Seit Jahrzehnten setzt General Motors bei dem amerikanischen Kultsportwagen auf die Laminiertechnik.

Als Verfahren wird das Laminieren in einer geschlossenen Form angewendet, in die das Gemisch aus Glasfasern und Kunststoff eingespritzt wird und durch Erwärmen aushärtet. Bei der Corvette besteht das Gießharz aus Polyester, in anderen GFK-Arten kommt oft auch Epoxidharz zum Einsatz. Restaurierer laminieren im Handauflegeverfahren.

Kunststoff-ABC

Kein Werkstoff hat das zwanzigste Jahrhundert so geprägt wie die Gruppe der Kunststoffe. Die hier gezeigten Tabellen aus dem Jahr 1985 geben einen groben Überblick über die Vielfalt der Plaste und Elaste und zeigen, wo sie in der Verkehrstechnik eingesetzt wurden und werden. Der Hauptunterschied zwischen Duro- und Thermoplasten besteht darin, dass letztere durch Energiezufuhr (Erwärmen) wieder weich werden und verformbar sind.