Clubman – der Mini als Nasenbär
- 16. Oktober 2019
- Red. OLDTIMER MARKT
Alle reden vom sechzigsten Mini-Geburtstag. Dass sein jüngerer Ableger, der Clubman, dieser Tage fünfzig wird, gerät darüber leicht in Vergessenheit. Der designierte Nachfolger fristete zeitlebens ein Dasein als Mauerblümchen, was bei seinem Debüt im Herbst 1969 nicht abzusehen war. Der seit zehn Jahren gebaute Ur-Mini war mit seiner knopfäugigen Scheinwerferfront etwas aus der Mode geraten, ein Facelift schien geboten. Der Clubman hatte allerdings außer einer größeren Nase und mehr Gewicht nichts wirklich Neues zu bieten, weshalb ihn der Ahne am Ende überlebte: Das Konzept blieb das gleiche: Auch der Clubman verzichtete auf eine große Heckklappe, wie sie die Frontantriebs-Kompakten von Simca, Renault und Autobianchi sowie bald darauf auch von Fiat, Peugeot, VW/Audi und weiteren zu bieten hatten.
Immerhin: Mini war zur eigenen Konzernmarke erhoben worden, die Austin- und Morris-Parallelität war vorbei, ebenso wie die Stufenheck-Varianten von Riley und Wolseley verschwunden waren. Der Name Cooper, der in den Sechzigern für sportliche Erfolge stand, gehörte gleichfalls der Vergangenheit an, die Clubman-Topversion hieß schlicht 1275 GT. Sie erlangte ein paar Jahre später traurige Berühmtheit, als T-Rex-Sänger Marc Bolan tödlich in einem solchen Modell verunfallte. 1980 musste der Mini Clubman dem Austin Metro – jetzt mit großer Klappe – weichen, der als Rover-100-Serie noch bis 1998 gebaut wurde. Der nach wie vor erhältliche Ur-Mini wurde da noch zwei Jahre lang gebaut, seit zehn Jahren gab es ihn sogar wieder als Cooper. 2007 wurde auch der Name Clubman reaktiviert – als Bezeichnung für die Kombimodelle der neuen Mini-Generationen.