Nützliche Tipps

Soforthilfe: Hochwasserschäden beseitigen – Der Antrieb

Der Antrieb

Als erstes aus Motor, Getriebe und Differential alle Flüssigkeiten ablassen. Wer mag, kann von der Wasser-Öl-Emulsion kleine Proben nehmen und später auf Verunreinigungen untersuchen lassen. Getriebe und Diff danach mit frischem Öl füllen oder sogar überfüllen, damit Lager und Zahnräder von Schmierstoff bedeckt sind und keine Korrosion ansetzen kann. Später dran denken, den Ölpegel wieder auf Soll-Maß abzusenken.

Zum Motor: "Da kamen zig Liter Öl-Wasser-Emulsion raus", mahnt Kielmann. Das Auffanggefäß sollte also mindestens zehn, besser 20 Liter fassen. Die gute Nachricht: "Es zeigte sich, dass das Gemisch sauber war und keinen Schlamm enthielt. Der wurde vom Luftfilter zurückgehalten", so der Kfz-Mechaniker. Durch die Kurbelgehäuseentlüftung war kaum Schmutz eingedrungen.

Als nächstes Kerzen herausschrauben und die Zylinder mit Druckluft ausblasen, dann den Ansaugtrakt inklusive Brücke demontieren, alles reinigen und – besonders den Vergaser – mit Ballistol vor Korrosion schützen. Gleiches gilt für den Zündverteiler. Die Waffenpflege hat den Vorteil, nicht zu verharzen, sollte es bis zum Start noch Wochen dauern. Auch der Auspuff sollte demontiert und gespült oder zumindest an der tiefsten Stelle angebohrt werden, sodass eingedrungenes Wasser ablaufen kann.

"Als alles wieder montiert war, haben wir Diesel in die Motoren geschüttet, sind mit einer externen Batterie direkt auf den Pluspol des Anlassers gegangen, und haben den Motor drehen lassen, um eventuell vorhandenen Schmutz aus dem Ölkreislauf zu befördern." Lohn der Mühe: Nach Ablassen des Diesels sprangen zwei Motoren mit frischem Öl samt Filter und neuen Kerzen spontan an!

Wer sich absehbar erst in Monaten mit seinem Oldtimer beschäftigen kann, sollte den Motor nach dem Spülvorgang mit billigstem Motoröl bis zum Ventildeckel füllen und reichlich Kriechöl in die Kerzenlöcher geben. So wird innere Korrosion verhindert. Bleibt der Tank. Lag der Wasserspiegel unterhalb des Einfüllstutzens, dürfte kein Wasser eingedrungen sein. Andernfalls sollte eine vorhandene Ablassschraube am Tankboden zumindest so lange geöffnet werden, bis das am tiefsten Punkt versammelte Wasser abgelaufen ist und nur noch sauberer Kraftstoff kommt. Fehlt diese Schraube, kann der Tank über die Kraftstoffleitung zum Vergaser entleert werden.

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