Vorderrad: Schwingend

Vorderrad: Schwingend

Schwinggabeln kommen mit nur einem Schwinghebelpaar aus, und zwar als direkte Verbindung der Radachse mit dem unteren Ende der Gabel. Man unterscheidet gezogene Schwingen, die den Drehpunkt der Federbewegung vor der Achse tragen und geschobene Schwingen mit nach hinten versetztem Drehpunkt. Erstere tauchen beim Bremsen tief ein, folgen aber beim Einfedern beispielhaft der Richtung der eingeleiteten Kraft, Letztere tun das nur, wenn der Drehpunkt deutlich unterhalb der Achse liegt. Außerdem stellen sie sich beim Bremsen auf, sofern die Bremse nicht aufwendig am gefederten Teil abgestützt wird. Beide wurden schon früh verwendet und durch Blattfedern (Indian, BMW) oder Hilfsgabeln (Harley-Davidson) abgestützt. Mit ihren kurzen Schwinghebeln boten sie wiederum nur begrenzte Federwege, folgten aber dem Grundsatz, dass alle gelenkten Teile möglichst nahe um die Lenkachse herum anzuordnen sind, um das der Handlichkeit abträgliche Trägheitsmoment zu verringern.

Beide wurden schon früh verwendet und durch Blattfedern (Indian, BMW) oder Hilfsgabeln (Harley-Davidson) abgestützt. Mit ihren kurzen Schwinghebeln boten sie wiederum nur begrenzte Federwege, folgten aber dem Grundsatz, dass alle gelenkten Teile möglichst nahe um die Lenkachse herum anzuordnen sind, um das der Handlichkeit abträgliche Trägheitsmoment zu verringern.

Vorübergehend durch die Teleskopgabel abgelöst, feierte die Schwinggabel in den fünfziger Jahren ein überraschendes Comeback, angeführt von der Earles-Gabel. Der britische Konstrukteur hatte 1951 eine geschobene Schwinge soweit verlängert, dass der Drehpunkt hinter dem Rad lag und durch ein Querrohr versteift werden konnte. Auf jeder Seite nahm ein langhubiges Federbein direkt an der Radachse die Kräfte auf. Solche Langschwingen (wenn der Drehpunkt innerhalb des Reifenradius lag, sprach man fortan von Kurzschwingen) kombinieren relativ üppige Federwege mit feinem Ansprechverhalten und großer Verdrehsteifigkeit. Ihre Achillesferse sind aber die großen Massen weitab der Lenkachse, vor allem bei der seltenen gezogenen Variante.