Synchronisierung: Im Gleichlauf – Marsch!

Synchronisierung: Im Gleichlauf – Marsch!

Inhaltsbild Synchronisierung

Erst mit der Erfindung von Synchronisierungseinrichtungen wurde der Bau von Gleichlaufgetrieben möglich, bei denen alle Zahnräder ständig im Eingriff sind.
Diese leicht schaltbaren Getriebe waren wiederum Voraussetzung, um das Auto einem großen Kreis von Nutzern zu erschließen. Es ist daher kaum übertrieben zu behaupten, dass die unscheinbare Synchronisierung, verborgen in den dunklen Tiefen des Getriebegehäuses, zumindest in Europa nachhaltig zur Popularität des Automobils beigetragen hat.
Dabei geht es uns mit ihr wie mit der Gesundheit: Man merkt sie erst, wenn sie fehlt. Dann kracht es im Getriebe beim Schalten, Gangwechsel hören sich an wie ein spanabhebender Vorgang - und sind es auch.
Was passiert, wenn das charakteristische Ratschen aus der Schaltbox zu hören ist? Die Klauenkupplungen der ineinander zu fügenden Partner, nämlich Schaltmuffe und Zahnrad, rotieren mit unterschiedlichen Drehzahlen aneinander vorbei, bis sich ihre Geschwindigkeiten durch Reibung an den Klauen soweit angeglichen haben, dass sie ineinander gleiten können.
Diese Aufgabe fällt üblicherweise nicht den hochpräzise gefertigten Klauenverzahnungen zu, sondern kleinen Rutsch- oder Reibkupplungen zwischen Muffe und Zahnrad. Dazu verwendeten die Hersteller in der Frühzeit der Klauenkupplungsgetriebe kleine Lamellenkupplungen, die sich aber als zu empfindlich herausstellten und wenig langlebig. Einen Durchbruch brachte erstmals die Synchronisierung mit Kegelkupplungen.
Dabei sitzt auf jeder Seite der Schaltmuffe jeweils ein Bronzering, der innen kegelig ausgedreht ist. Beim Schalten wird dieser Innenkegel gegen einen geschliffenen Außenkegel auf der Zahnradflanke gedrückt. Die entstehende Reibung beschleunigt oder bremst das Zahnrad auf die Geschwindigkeit der Schaltmuffe, sodass die Klauen verschleißfrei ineinander gleiten können. Kegelsynchronisierungen sind simpel aufgebaut und entsprechend unempfindlich im Betrieb, allerdings muss der Fahrer bei Gangwechsel eine kurze Pause einlegen, um den Kegeln Zeit zur Drehzahlangleichung zu geben. Beim schnellen und gefühllosen Durchreißen der Gänge knirscht es also trotz Synchronisierung.

Siehe: Sperrsynchronisierung oder Porsche-Synchronisierung