Gleichrichter: Einbahnstraße

Gleichrichter: Einbahnstraße

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Wechselstromlichtmaschinen sind zwar einfach im Aufbau und damit preisgünstig, zum Laden der Batterie oder zur Versorgung des Bordnetzes mit Gleichstrom aber nicht geeignet. Deshalb benutzt man sie nur in Verbindung mit Gleichrichtern, auch Dioden genannt, die einen Teil des Wechselstroms in Gleichstrom umwandeln. Früher hatte sich vor allem der Selengleichrichter durchgesetzt. Er war einfach zu produzieren. Auf eine Trägerplatte wurde eine Selenschicht aufgetragen, darüber eine dünne Kadmiumschicht.

Diese Kombination hat die Eigenschaft, den größten Teil der positiven Halbwelle des Wechselstroms durchzuschalten. Fast die ganze negative Halbwelle wird hingegen gesperrt. So kommt es zu einem pulsierenden Gleichstrom. In der Zeit der negativen Halbwelle fließt aber praktisch gar kein Strom. Daraus lässt sich leicht erkennen, dass die Gleichrichtung mit nur diesem einen Element einen sehr schlechten Wirkungsgrad hatte. Erst der Einsatz von vier Gleichrichtern, zu einer Brücken- oder Vollwegschaltung kombiniert, brachte deutliche Verbesseungen. Durch diesen schaltungstechnischen Trick wird auch die negative Halbwelle zur positiven. Es liegt zwar messtechnisch noch immer ein pulsierender Gleichstrom vor, der aber gut doppelt so hoch ist, da es keine Phase ohne Strom mehr gibt.
Heute sind Selengleichrichter fast nicht mehr zu bekommen und in der Elektrik völlig unüblich geworden. Man benutzt stattdessen moderne Siliziumgleichrichterelemente, deren Wirkungsgrad auch höher ist. Die Funktion eines Gleichrichters, egal ob aus Selen oder Silizium, lässt sich mit jedem Ohmmeter messen. Meist geben die Gebrauchsanweisungen der Messinstrumente Hinweise auf die Diodenprüfung.