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Bertha Benz in der Hall of Fame

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Späte Ehrung für erste Autofahrerin und frühe Geschäftsfrau

Ende Juli wurde Bertha Benz (1849-1944) die späte Ehre zuteil im amerikanischen Detroit in die Automotive Hall of Fame aufgenommen zu werden. Als visionäre Geschäftspartnerin ihres Ingenieursgatten Carl Benz, der bereits 1984 in die Hall of Fame aufgenommen wurde, spielte Bertha Benz eine wichtige Rolle beim ersten Patentantrag für das Automobil im Jahr 1886 und dem Nachweis der Straßentauglichkeit der Erfindung ihres Ehepartners: Im August 1888 startete sie die erste Langstreckenfahrt mit einem Automobil, als sie mit ihren Söhnen Richard und Eugen ohne das Wissen ihres Mannes von Mannheim nach Pforzheim fuhr. Und dabei neben dem berühmten „Tankstopp“ an der Stadt-Apotheke in Wiesloch einige weitere Kurzaufenthalte hatte: Einen Stopp gab es bei einem Schuhmacher, der das Leder der Bremsbacke reparierte. Später nutzte Bertha Benz ihre Hutnadel, um eine verstopfte Kraftstoffleitung zu reinigen, schließlich löste sie ein Problem an einem Zündkabel, indem sie ihr Strumpfband als Isolator einsetzte. Behaupte also bitte endgültig niemand mehr, Frauen wären der Automobiltechnik gegenüber verschlossen! Laut UNESCO ist das Automobil-Patent von Carl Benz ein wichtiger Beitrag zum Weltkulturerbe: Es wurde daher im Mai 2011 offiziell in das UNESCO Memory of the World Register aufgenommen, was seine globale Bedeutung zeigt und den Ursprung der heutigen mobilen Gesellschaft symbolisiert. Die Geburtshelferin hieß Bertha Benz.