Gelenke: Flexible Verbinder

Gelenke: Flexible Verbinder

Inhaltsbild Allenthalben muss eine Rotationsbewegung um Ecken gelenkt werden. Dabei handelt es sich oft nur um wenige Winkelgrade wie etwa bei einer Kardanwelle, die die Hubbewegungen einer starren Hinterachse mitmachen muss, oft aber auch um deutlich größere Ausschläge wie bei angetriebenen Vorderrädern, die auch bei vollem Lenkeinschlag noch rotieren sollen. Zur Lösung dieses Problems haben sich die Ingenieure einige Gedanken gemacht und verschiedene Gelenkformen, aber auch andere flexible Verbindungen entwickelt.

Kardangelenk

Ein prominentes Mitglied aus der Gruppe der Gelenke ist das Kardangelenk. Dabei werden auf die zu verbindenden Wellenenden zwei gesenkgeschmiedete Gabeln aufgesetzt. Die Gabelzinken münden in Augen, die die Zapfen eines Kreuzes aufnehmen. Meistens sind die Kreuzzapfen mit Nadellagern in den Gabelaugen gelagert, die regelmäßig abgeschmiert werden müssen, sofern sie nicht über eine Dauerfettfüllung verfügen. So entsteht eine gelenkige Verbindung zwischen beiden Wellen, die dennoch drehfest ist. Allerdings fangen Kreuzgelenke bei zu großen Beugungswinkeln an zu ?haken?, die Bewegungsübertragung wird ungleichmäßig.

Inhaltsbild Das Kreuzgelenk: In den Augen der Gabelenden sind die Zapfen des Kreuzes in Nadellagern geführt, die regelmäßige Schmierung verlangen

Kreuzgelenk

Der größte Beugungswinkel einfacher Kreuzgelenke sollte deshalb 15 Grad nicht übersteigen. Sind größere Abweichungen von der Geraden zu bewältigen, müssen mehrere Kreuzgelenke hintereinander geschaltet werden, deren Beugungswinkel sich addieren.
Der Aufbau dieser Kreuzgelenke ähnelt einem Pendelkugellager. Auf einem Wellenende sitzt ein ballig geformter Becher, dessen Innenseite Nuten aufweist, die als Kugellaufbahnen dienen.

Siehe auch: Trockengelenk und homokinetisches Gelenk