Revolte in Mühlhausen

Vor 40 Jahren: Die Affäre Schlumpf

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Meuterei in Frankreichs größter Autosammlung

Ein Wirtschaftskrimi erregte vor 40 Jahren die Gemüter: Die Gebrüder Schlumpf, Textilunternehmer aus dem Elsaß, häuften hunderte von Oldtimer, vor allem Bugatti, an. Ihre Sammelwut und die damit verbundenen Ausgaben führten letztlich zum Konkurs des Unternehmens und vernichtete tausende von Arbeitsplätzen. Am 7. März 1977 riss den Arbeitnehmern der Faden: Gewerkschafter besetzten die Gebäude und übernahmen das Ruder über die bis dahin nicht zugängliche Sammlung. Fortan öffneten sie die Tore für Besucher und benannten die Kollektion in das „Museum der Arbeiter“ um. 1981 kaufte ein Trägerverein den kompletten Bestand für 44 Millionen Franc und konnte so die Sammlung in Gänze erhalten. Ab 1982 öffneten sich in der nun neu firmierten Cité de la Automobile - Musee National - Collection Schlumpf in Mühlhausen wieder die Pforten und jeder kann sich ein Bild von der unglaublichen Sammelleidenschaft der Schlumpf-Brüder machen. Die beiden flohen übrigens während der Revolte in die Schweiz. Noch heute zeugt ihre halb verfallene Villa unweit des Museums von ihrem überhasteten Aufbruch.

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