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Rente mit 67

Inhaltsbild It’s over Rover

Irgendwann ist immer Schluss: Nach 67 Jahren Bauzeit wird der Land Rover Defender Ende 2015 endgültig eingestellt. Verschärfte Auflagen für Neuwagen zum Fußgängerschutz und die bald obligatorische Euro-6-Abgasnorm bereiten dem betagten "Wanderer" (was Rover übersetzt heißt) das Aus. Der seit 1948 im englischen Solihull gebaute Land Rover, der 1991 den Beinamen Defender bekam, behielt seine unverwechselhafte Form über alle Generationen bei. Nur wenige kleinere Facelifts und modernere Motoren retteten den beliebten Kraxler über die Zeit - freilich ohne an seinem archaischen Wesen zu kratzen. Ganz vorbei ist es mit dem beliebtesten Untersatz aller Abenteuerreisenden zum Ende des Jahres vielleicht doch nicht: Der indische Land-Rover-Mutterkonzern Tata prüft bereits, ob sich lohnt den Offroader im mittleren Osten weiter zu produzieren.

Inhaltsbild Produktionslinie des Ur-Land-Rovers nachgestellt

Aus Anlass der Einstellung präsentiert der Geländewagenhersteller im Stammwerk Solihull die "Defender Celebration Line" - eine identische Kopie der Produktionsstraße, auf der im Jahr 1948 der erste Land Rover der Serie I entstand. Die Nachbildung des historischen Fertigungsbands zählt ab sofort zu den Attraktionen der Defender-Besichtigungstour, für die der Autobauer die Tore seines Werks Interessierten öffnet. Bestandteil der "Defender Celebration Line" sind mehrere Original-Nachbauten des Ur-Land Rover. Sie zeigen die verschiedenen Phasen der Produktion - akribisch genau kommen hier identische Teile und Verfahren zum Einsatz, die bereits in den 1940er-Jahren für die Serie I Verwendung fanden. Die Gäste erhalten während ihres Aufenthalts klassische Arbeitsoveralls, die in Großbritannien als "cow gowns" bekannt sind. Auch Originalwerkzeuge und das echte Zeichenbrett eines Konstrukteurs vermitteln ein authentisches Flair der Nachkriegszeit. Breiten Raum nimmt außerdem die Würdigung des Land Rover-"Erfinders" Maurice Wilks ein, der die Idee zu dem universell nutzbaren und robusten Fahrzeug hatte.

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Sondermodelle zum Schluss

Außerdem zelebriert die Marke das Produktionsende mit drei exklusiven Sondermodellen. Die drei limitierten Sonderversionen "Heritage", "Autobiography" und "Adventure" sollen Fans den Abschied ein wenig versüßen. Aus Oldtimersicht ist dabei der "Heritage" besonders interessant: Der wartet in klassischem Grasmere Green mit weißem Dach, speziellem Nostalgie-Kühlergitter und HUE 166-Emblenen auf, eine Reminiszenz an das Kennzeichen des allersten Land-Rover-Prototyps.

Die Defender-Besichtigungstour im Werk Solihull kostet pro Person 45 Pfund Sterling (zirka 60 Euro). Anmeldungen nimmt Land Rover jederzeit über die englische Website shop.landrover.co.uk/driving-experiences entgegen.