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Mille-Sieger gestorben

Inhaltsbild Der zweifache Mille-Miglia-Sieger Giannino Marzotto ist tot. Der Italiener mischte Ende der vierziger/Anfang der fünfziger Jahre zusammen mit seinen Brüdern Vittorio, Umberto und Paolo das europäische Rennsportgeschehen auf.

Der am 13. April 1928 in Valdagno geborene Giannino war der drittälteste und unter den Brüdern der erfolgreichste, gewann 1950 und 1953 auf Ferrari zusammen mit seinem Beifahrer Marco Crosara das legendäre Tausend-Meilen-Rennen von Brescia. Das Brudergespann aus der Textil-Dynastie focht so manchen Strauß mit den Werksfahrern des Commendatore aus Maranello aus, nicht selten mit dem besseren Ende für die semi-offizielle Scuderia Marzotto. Unter anderem ließ sich Giannino für die 1951er Mille den „Uovo“ von der Carrozzeria Fontana maßschneidern (das legendäre „Ei“, im Bild), dessentwegen er sich mit Enzo Ferrari beinahe überwarf, dem das Auto überhaupt nicht gefiel. Als auch der jüngste Bruder Pietro Mitte der Fünfziger in den Rennsport einsteigen wollte, zog sich die Familie auf ihr Kerngeschäft mit Mode zurück.
Giannino Marzotto starb am 14. Juli nach langer Krankheit im Alter von 84 Jahren. Sein ehemaliger Beifahrer Crosara folgte ihm übrigens nur wenige Tage später: Er starb im Alter von 85.
Somit ist Sir Stirling Moss der letzte noch lebende Mille-Miglia-Sieger.