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Fünf ist Trumpf

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Mercedes lässt fünfe gerade sein…

Der weltweit erste Fünfzylindermotor in einem Serien-Pkw kam nicht etwa aus Ingolstädter Fertigung, sondern aus Stuttgart-Untertürkheim, und das auch noch als Diesel - aber der Reihe nach… Fünfzylinder-Dieselmotoren sind vor 40 Jahren nicht grundsätzlich neu, in Lastwagen und als Stationäraggregate haben sie sich bereits bestens bewährt. Doch in einen Serien-Pkw hat man bis dahin noch kein Triebwerk mit der ungewöhnlichen Zylinderanzahl implantiert - bis Mercedes-Benz 1974 mit dem 240 D 3.0 der Baureihe W115 (besser bekannt als "Strichacht") den ersten Schritt macht.

Inhaltsbild Der Grund für die "krumme" Zylinderzahl ist äußerst pragmatischer Natur: Dieselmotoren waren mit der seinerzeit vorhandenem Technik schlicht an ihre Leistungsgrenzen gestoßen, mehr Kraft war nur über mehr Hubraum durch eine höhere Zylinderzahl zu erreichen. Für einen Sechszylinder-Diesel fehlte im Strichacht jedoch schlicht der Platz und so kamen die Ingenieure auf die Idee dem 2,4-Liter OM 616 einen weiteren Zylinder anzuhängen. Das Ergebnis war der OM 617 mit 80 PS aus drei Litern Hubraum und Fahrleistungen auf dem Niveau gängiger Benzinermodelle.

Diesel in der Oberklasse und auf Hochgeschwindigkeit

Mercedes-Benz verwendet den Fünfzylinder-Diesel auch in anderen Fahrzeugen, beispielsweise in leichten Transportern oder von 1978 an in der S-Klasse 300 SD (W 116), die für den Export in die USA bestimmt ist; dort leistet das mit einem Abgas-Turbolader versehene Aggregat sogar 111 PS.

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Im Juni 1976 sorgt der Experimentalwagen C 111-II D für Furore: Zur Erprobung des Hochleistungs-Dieselmotors leistet das Aggregat in diesem Sportwagen dank Turboaufladung und Ladeluftkühler 190 PS. Auf der Hochgeschwindigkeitsteststrecke im italienischen Nardo stellt der C 111-II D insgesamt 16 Weltrekorde auf. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der rasanten Versuchsfahrt liegt bei mehr als 250 km/h, und der Versuchswagen beweist, dass ein Diesel auch sprinten kann.