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Ford: „Ick bin ein Kölner“

Ick bin ein Kölner“

Dass Kölns Oberbürgermeister Konrad Adenauer wie jeder waschechte Rheinländer das „rd“ in „Ford“ zu einem kehligen „cht“ zusammenzog, scheint bei den Verhandlungen mit dem Europa-Chef Percival Perry nicht gestört zu haben: 1929 fiel die Entscheidung, das neue Ford-Werk am linken Rheinufer im Kölner Stadtteil Niehl zu errichten. Zur Grundsteinlegung der 33.000 Quadratmeter großen Gebäude erschien am 2. Oktober 1930 sogar Henry Ford persönlich.

Nach nur sechs Monaten Bauzeit ging das Werk in Betrieb. Zu seiner feierlichen Eröffnung vor genau 80 Jahren, am 4. Mai 1931, kamen rund 10.000 Ford-Fahrzeuge aus ganz Europa in Niehl zusammen. Nur drei Wochen später wich die Partylaune jedoch Katerstimmung: Die Folgen der Weltwirtschaftskrise erzwangen eine Produktionsunterbrechung.

Inhaltsbild Richtig in Fahrt kam die Produktion ab Mitte der dreißiger Jahre mit den Modellen Köln und Rheinland, die kaum mehr auf Zulieferteile aus den USA bestanden und erstmals das steuerlich wichtige Gütesiegel „Deutsches Erzeugnis“.

Anfang vergangenen Jahres lief in Köln der 40-millionste deutsche Ford vom Band - Henry der I. hatte recht behalten, als er 1930 prophezeite: „The Germans will make a good job of it.“