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Der nächste Rekordpreis?

Die Auto-Auktion des Jahres

Die meistbeachtete Oldtimer-Auktion des Jahres dürfte am 15. August über die Bühne gehen: Denn dann kommt bei der Quail-Lodge-Auktion von Bonhams der Ferrari 250 GTO mit der der Seriennummer 3851GT unter den Hammer. Nachdem die Preise bei den letzten Verkäufen von 250 GTO in schwindelerregende Höhen gingen, rechnen Experten auch hier wieder mit einem neuen Rekordergebnis. Ob es das absolut teuerste Auto werden wird, bleibt abzuwarten. Der Titel "teuerstes öffentlich versteigertes Auto", den bisher ein Mercedes W196 Silberpfeil hält, dürfte jedoch in erreichbarer Nähe liegen.

2012 brachte der GTO mit der Fahrgestellnummer 3505GT 35 Millionen US-Dollar. Ferrari selbst gab vor einem Jahr bekannt, dass ein anderer GTO für satte 52 Millionen Dollar den Besitzer gewechselt hat. Die jetzige Auktion läuft ohne Mindestpreis, das heißt, der Wagen wird auf jeden Fall verkauft, egal wie niedrig oder hoch der Zuschlag ausfällt. Ein Schnäppchen dürfte der seltene Ferrari trotzdem nicht werden, schließlich stehen bestimmt schon einige Tycoons in der Warteschlange, die sich endlich ihren Traum vom eigenen GTO erfüllen wollen…

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3851GT: tragische Geschichte mit langem Happy-End

3851GT verließ 1962 die Werkshallen in metallic-grauer Lackierung, hatte aber nur zwei Einsätze in international relevanten Rennen. Jo Schlesser und Henri Oreiller belegten mit dem Wagen Platz zwei bei der 1962er Auflage der Tour de France. Nur drei Wochen später verunglückte Oreiller mit dem GTO beim Coupe du Salon in Monthléry schwer und kam dabei ums Leben. Ferrari kaufte das Wrack zurück und reparierte die erheblichen Schäden. Den nun rot lackierte Wagen verkaufte das Werk an Paolo Colombo, der damit 1963 zahlreiche Siege bei italienischen Bergrennen einfuhr. Auch der nächste Eigner Ernesto Prinoth setzte den Wagen eineinhalb Jahre lange vornehmlich bei Bergrennen ein.

1965 kaufte der junge Enthusiast Fabrizio Violati den GTO, der nurmehr lediglich ein besonders schneller Gebrauchtwagen war. Anfangs fuhr er das Auto nur bei Nacht und versteckte es sogar vor seinen Eltern (!), später nahm er dagegen häufig bei historischen Rennveranstaltungen teil. Entgegen vieler anderer Ferrari-Besitzer konnte sich Violati auch in den Hochpreisphasen nie von "seinem" GTO trennen. Vor vier Jahren starb er und niemand hat bisher einen der 39 gebauten legendären 250 GTO länger in seinem Besitz gehabt.

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