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Brandgefährlich!

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Spiel mit dem Feuer

Autos sind leicht entzündlich, Benzin und brennbare Materialien stehen Gewehr bei Fuß, aus einem Kfz ein Lagerfeuer zu machen. 15.000 Mal pro Jahr passiert das in Deutschland, viele der betroffenen Fahrzeuge brennen komplett ab. Das muss nicht sein. Ein guter Feuerlöscher kostet nur um die 50 Euro. Mit einem tauglichen Gerät und der richtigen Löschtechnik lässt sich so ein Brand schnell und schonend bezwingen.

Fünfzehn Minuten

Kaum einem ist bewusst, dass Autos keineswegs sofort explodieren, haben sie einmal Feuer gefangen. Filmproduzenten und Regisseure greifen hier regelmäßig in die Trickkiste. Tatsächlich dauert es etwa fünf Minuten, bis die Flammen vom Motor- auf den Innenraum übergreifen. Erst nach weiteren zehn Minuten brennt der Wagen lichterloh, wie Versuche von Unfallforschern zeigen. Eine gute Viertelstunde also, den Wagen zu retten.

Die Qual der Wahl Inhaltsbild

Der typische Auto-Feuerlöscher hat die Größe einer 1,5-Liter-Flasche und ist mit zwei Kilo Löschmittel gefüllt. Alle zwei Jahre sollte man die Geräte warten lassen, damit der Löscher im Ernstfall auch wirklich funktioniert. Für Oldtimerfahrer besonders wichtig, ist die Frage nach den inneren Werten der Löscher, konkret der Löschmittel. Hier gibt es vier verschiedene Typen:

1. Pulverlöscher

Sie sind am weitesten verbreitet. Eine Mischung aus Salzen und anderen Zutaten legt sich über das Feuer und erstickt die Flamme. Das Gemisch ist sehr wirksam, günstig und frostfest, brennende Magnesiumlegierungen lassen sich damit zuverlässig löschen. Diese dürfen nicht mit Wasser gelöscht werden, da es sonst zu Knallgasreaktionen kommt! Solche Legierungen finden sich beispielsweise bei VW-Käfer-Motorgehäusen. Allerdings setzt sich das Löschpulver in alle Ecken und Ritzen und sorgt für eine rasante Korrosion und somit unrettbarer Zerstörung aller betroffenen Komponenten.

2. Löschschaum

Löschschaum ist im Vergleich zu Pulver wesentlich schonender zum Metall. Es lässt sich nach dem Brand einfach mit Wasser auswaschen. Zudem ist es die erste Wahl, wenn noch Verletzte im Innenraum sind. Von Nachteil ist ihre nur bedingte Frostsicherheit. Wird der Oldie nur im Sommer gefahren, ist das jedoch verschmerzbar. Das Wasser im Schaum ist auch der Grund, warum man solche Geräte nicht bei Magnesiumbränden einsetzen sollte.

Inhaltsbild 3. Feuerlöscherspray

Eine gute Alternative zu konventionellen Feuerlöschern ist das Feuerlöscherspray „Auto&Spray“ der Firma Prymos. Die handliche Spraydose passt in jedes Handschuhfach und widersteht Temperaturen von -15 bis +60 Grad Celsius. Das Spray hat sich so gut bewährt, dass die hessische Polizei sie zur Pflichtausstattung in Streifenfahrzeugen zählt.

4. Aerosol-/ CO­2-Löscher

Gaslöscher sind nur unter Vorbehalt zu empfehlen. Sie arbeiten in der Theorie zwar rückstandsfrei sind aber doch sehr unhandlich. Bei starkem Wind und einem ungenügend dichten Motorraum kann das Gas davongetragen werden, bevor das Feuer vollständig erstickt wurde.

Die richtige Technik

Ohne die richtige Löschtechnik, nützt der beste Löscher nichts. Es ist hilfreich, folgende Schritte immer mal wieder durchzugehen, um sie im Ernstfall reflexartig abarbeiten zu können Inhaltsbild

  • Anhalten
  • Warnblinker an
  • Haube entriegeln
  • Auto evakuieren (Mitfahrer warnen Verkehr)
  • Löscher greifen
  • Löscher entsichern
  • Zwei bis drei Sekunden warten, damit sich der Löschdruck aufbauen kann
  • Stoßweise durch den Haubenspalt in den Motorraum „schießen“.
  • HAUBE NICHT WEITER ÖFFNEN!
  • Immer mit dem Wind im Rücken löschen und den Qualm nicht einatmen
  • Auch unter dem Auto löschen um Rückzündungen zu verhindern
  • Haube vorsichtig anheben, eventuell nachlöschen
  • Batterie abklemmen, um Kurzschlüsse zu vermeiden
  • Warndreieck aufstellen
  • Polizei und Feuerwehr informieren

Brandvermeidung

Damit es aber erst gar nicht zu einem Brand kommt, sollten Sie alle Gefahrenherde ausschalten. Wie das geht, können Sie hier nachlesen.