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Aus der Pfalz in die Welt

Inhaltsbild Die Geschichte des Werks Wörth beginnt im Jahr 1960, als die damalige Daimler-Benz AG ein 1,5 Millionen Quadratmeter großes Industriegelände von der Gemeinde Wörth bei Karlsruhe kauft. Zunächst ist auf der so genannten Wörther Insel am Rhein lediglich der Bau eines Motorenwerkes angedacht, in dem vorerst etwa 100 Menschen arbeiten sollen. Doch Mercedes-Benz verändert die Fertigungsstrukturen seiner Werke im Bereich Nutzfahrzeuge während dieser Zeit, um sich für die Zukunft besser aufzustellen. Das neue Konzept sieht vor, Motoren und Omnibusse künftig in Mannheim zu bauen, während die Lastwagen aus Wörth kommen.

Mit Fahrerhäusern fängt alles an

Die Umstellung geschieht schrittweise. So werden vom 1. Oktober 1963 an in Wörth vorerst nur Lkw-Fahrerhäuser hergestellt, die in Gaggenau (Standort für schwere Lkw) und Mannheim (Standort für mittlere Lkw) weiterverarbeitet werden. Immerhin etwa 22.000 dieser Kabinen laufen während des ersten Jahres in Wörth im Band. Im Dezember 1964 kommen Innenausbau und Fertiglackierung als neue Kompetenzen des Standorts dazu. In diesem Jahr fällt auch die endgültige Entscheidung, die gesamte Lkw-Produktion und ‑Endmontage in Wörth zu bündeln. Eine Ausnahme ist der Unimog, er läuft weiter in Gaggenau vom Band. Inhaltsbild

Bis zu 100.000 LKW im Jahr

Neben der 750 Meter langen und 50 Meter breiten Montagehalle werden auch Verwaltungsgebäude, Lehrwerkstatt und Kantine in Wörth errichtet. Der neue Standort ist zunächst auf eine Kapazität von 48.000 Lastwagen im Jahr ausgelegt. Doch diese Produktionszahl wird bereits 1966 erreicht, als der Bau von mittelschweren Lastwagen und die Produktion der Fahrzeugbausätze für den Versand in die weltweiten Montagewerke hinzukommt. Die Kapazität der Produktion in Wörth wird von 1969 an schrittweise auf bis zu 100.000 Einheiten jährlich erhöht. Doch schon 1975 überschreitet Mercedes-Benz diese Marke mit dem Bau von 105.200 Lastwagen. Zu diesem Zeitpunkt hat sich das Lastwagenwerk in der Pfalz längst zum weltweiten Motor der Nutzfahrzeugsparte von Daimler-Benz entwickelt. Schon 1973 wird der 500.000. Lastwagen in Wörth gebaut. In den 1970er-Jahren sind es vor allem schwere Frontlenker der Neuen Generation, die seit 1973 in hoch flexibler Produktion und strikt nach dem Baukastensystem konzipiert vom Band laufen. Inhaltsbild

470 Laster am Tag

Heute umfasst das Werksgelände in Wörth 2,4 Millionen Quadratmeter, die reine Produktionsfläche ist auf 480.000 Quadratmetern angewachsen. Hier werden bis zu 470 Lastwagen am Tag gebaut. Rund 60 Prozent der Produktion wird in mehr als 150 Länder exportiert. In Europa stammt fast jeder dritte Lastwagen zwischen 6,5 und 16 Tonnen aus dem Mercedes-Benz Werk Wörth. Deutschland ein besonders wichtiger Markt: Dort kommt fast die Hälfte der Lastwagen zwischen 6,5 und 16 Tonnen aus dem Werk, das am 1. Oktober vor 50 Jahren den Betrieb aufgenommen hat.