Meilensteine

Vor 25 Jahren: Ferrari zwischen Fortschritt und Tradition

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"Auf jenem dünnen Drahtseil, das Fortschritt und Tradition miteinander verbindet, hält der 550 Maranello so traumwandlerisch seine Ideallinie wie Michael Schumacher in Monza", philosophierte Eckhard Eybl im Oktober 1996 in auto, motor und sport. So durchwachsen Schumis erstes Jahr bei der Scuderia war, so euphorisch begrüßten die Fans damals den stärksten Serien-Ferrari seiner Zeit.

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Der 324.700 Mark teure Sportwagen löste damals die letzte Testarossa-Eskalationsstufe F 512 M mit Mittelmotor ab, und knüpfte in Layout und Design wieder an die klassischen Frontmotor-Berlinettas 250 GT, 275 GT/B und 365 GTB/4 an. 23 Jahre nach dem Produktionsende des berühmten Daytona hatte Ferrari somit wieder einen Gran Turismo im Programm, dessen Zwölfzylinder ganz klassisch vor den Passagieren installiert war.

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Der V12 mit den roten Zylinderköpfen hatte einen Hubraum von 5474 ccm und leistete 485 PS bei 7000 U/min – genug, um den Maranello in 4,4 Sekunden von null auf 100 und auf bis zu 320 km/h Spitze zu beschleunigen. Dafür passten in die zusätzliche Gepäckablage hinter den Sitzen nur maßgeschneiderte Gepächstücke des Modeneser Haus-Täschners Schedoni, wie der ams-Redakteur einst feststellte: "Der 550 Maranello belehrt seine von Natur aus wohlhabenden Besitzer, dass Übergepäck nur beim Fliegen als Statussymbol taugt.“

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Bis 2002 baut Ferrari vom 550 Maranello rund 3600 Exemplare, bevor er vom F575 abgelöst wurde. Nur 448 Exemplare entstanden indes vom 550 Barchetta Pininfarina mit steilerer Windschutzscheibe und Notverdeck. Diese Variante ist deshalb heute unter Sammlern besonders begehrt. Die Preise für ein gepflegtes 550 Maranello Coupé beginnen aktuell bei 90.000 bis 100.000 Euro. Wahrscheinlich ist, dass das Modell, mit dem Ferrari einst von vorn begann, auch nicht mehr günstiger wird. (lh)

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