Von Dessau nach Rüsselsheim

Seit 125 Jahren: Autobau bei Opel

Mit einem Bau- und Kunstschlosser aus Dessau fing es an: Vor 125 Jahren verkaufte Friedrich Lutzmann seine Anhaltische Motorwagenfabrik an Opel. Dem Vertrag vom 21. Januar 1899 folgte rasch die Einrichtung einer Autoabteilung in Rüsselsheim, die im Februar ihren Betrieb aufnahm. Lutzmann, den die Opel-Brüder Wilhelm und Fritz eineinhalb Jahre zuvor auf der ersten deutschen Automobilausstellung in Berlin kennengelernt hatten, hatte zwischen 1893 und 1898 etwa 60 Fahrzeuge hergestellt und war nun mit seiner 20-köpfigen Belegschaft von der Mulde an den Main umgezogen.

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Zur Aufnahme der Automobilproduktion musste noch Gründerwitwe Sophie Opel – die einer Erweiterung der bisherigen Produktpalette (Nähmaschinen und Fahrräder) abgeneigt war – umgestimmt werden. Die Ende der 1890er Jahre einsetzende Absatzkrise auf dem Drahteselmarkt begünstige schließlich ihren Sinneswandel. Das Unternehmen beschäftigte damals bereits 1000 Mitarbeiter, die kleine Automobilabteilung nahm sich darunter anfangs äußerst bescheiden aus – im ersten Jahr wurden gerade einmal elf Opel Patent-Motorwagen nach System Lutzmann gefertigt. Drei Jahre später setzte mit zeitgemäßeren Modellen nach Darracq-Lizenz dauerhafter Erfolg ein, Opel wurde zu einem der größten deutschen Autohersteller, setzte 2022 zusammen mit Vauxhall 581.000 Einheiten ab