Formel-1-Legende

Niki Lauda ist tot

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Niki Lauda ist tot. Der Formel-1-Weltmeister der Jahre 1975, 1977 und 1984 starb am 20. Mai im Alter von 70 Jahren im Kreise seiner Familie in einer Klinik in Zürich.

Der Unfall, der sein Leben veränderte

Hochgeladenes Bild Von 1974 bis 1977 fuhr Lauda für Ferrari, hier ein Jahr vor seinem Unfall am Nürburgring

Legendär wurde Lauda spätestens nach seinem Feuerunfall beim Grand Prix von Deutschland auf dem Nürburgring am 1. August 1976. Vermutlich aufgrund eines Schadens an der Aufhängung seines Ferrari 312 T2 kam er im Streckenabschnitt Bergwerk von der Fahrbahn ab. Der Ferrari fing nach dem Aufprall direkt Feuer und Lauda saß bewusstlos im Wrack. Seinen Helm hatte er beim Anprall verloren und nachfolgende Fahrzeuge stießen zudem noch mit dem auf der Strecke stehenden Wrack zusammen. Gleich mehrere Piloten versuchten Lauda aus dem brennenden Auto zu befreien, was einige Zeit in Anspruch nahm. Später in der Klinik stellte sich heraus, dass er zum einen schwerste Verbrennungen erlitten hatte, seine inneren Verletzungen durch die eingeatmeten Dämpfe jedoch wesentlich schwerwiegender waren.

Fast tot – und fast wieder Weltmeister

Hochgeladenes Bild Auch wenn ihnen eine Rivalität nachgesagt wurde, verstanden sich James Hunt (links) und Lauda privat sehr gut

Trotz der Tatsache, dass Lauda bereits in der Klinik die letzte Salbung eines Geistlichen bekam, kämpfte er sich mit aller Kraft ins Leben zurück. Und nur 42 Tage nach seinem Unfall saß er (schwer gezeichnet und unter heftigen Schmerzen) bereits wieder im Cockpit. Den Titel in der Saison 1976 verpasste er nur um einen Punkt, weil er das letzte Rennen aufgrund heftiger Regenfälle vorzeitig abbrach. Sein episches Duell mit James Hunt in jener Saison brachte der Regisseur Ron Howard im Film Rush publikumswirksam und überspitzt auf die Leinwand. Laudas Markenzeichen wurde fortan eine rote Kappe, mit der er einen Teil seiner Brandnarben am Kopf verdeckte.

Motorsport und Fliegerei

Hochgeladenes Bild 1984 im McLaren-Porsche auf dem Weg zum Gewinn seines dritten WM-Titels

1979 kehrte Lauda der Formel 1 den Rücken und widmete sich ganz seiner Fluggesellschaft. 1982 kehrte er zurück und holte sich 1984 im McLaren-Porsche erneut den Titel. Seinen 25. und letzten Grand Prix gewann er 1985 im niederländischen Zandvoort. Zum Ende jener Saison zog er sich endgültig von der aktiven Fahrerrolle zurück. Erst in den neunziger Jahren nahm er wieder Kontakt zum Motorsport auf, zuerst als Berater bei Ferrari und als Formel-1-Experte beim Fernsehen. 2001 und 2002 übernahm er die Position des Rennleiters und später Teamchefs beim glücklosen Jaguar-Formel-1-Team. Seit 2012 war er Aufsichtsratsvorsitzender beim Mercedes-Rennstall.

Die Folgen des Unfalls

Hochgeladenes Bild Lauda (unverkennbar rechts im Bild) mit dem damaligen Mercedes-Benz-Chef Dieter Zetsche

In den letzten Jahren hatte Lauda immer wieder gesundheitliche Probleme infolge seines Unfalls von 1976. Ihm mussten zwei Spendernieren eingesetzt werden und im vergangenen Jahr bekam er zwei Lungenflügel transplantiert. Die anschließenden Komplikationen und weitere Krankheiten zwagen ihn dazu, sich in den letzten Monaten komplett aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen.

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass leider auch das willensstärkste Stehaufmännchen irgendwann einmal liegen bleibt. Mach’s gut Niki!