F1-Weltmeister im Ferrari

Nach ihm kam die Durststrecke – Jody Scheckter wird 70

Hochgeladenes Bild Jody Scheckter (Mitte) 2019, anlässlich des 40. Jubiläums seines WM-Titels mit Piero Ferrari und Mattia Binotto

21 lange Jahre lang war Jody Scheckter für die Tifosi, die Anhänger der Scuderia Ferrari, so etwas wie ein Heiliger: Scheckter, der am 29. Januar 1950 im südafrikanischen East London zur Welt kam, war der letzte, dem es gelungen war, für den Rennstall aus Maranello den Weltmeistertitel für Fahrer an Land zu ziehen – bis, ja bis im Jahr 2000 Michael Schumacher kam.

Nach erfolgreichen Anfängen in Großbritannien kam Scheckter 1972 in die Formel 1. Parallel dazu startete er zunächst auch in der amerikanischen Can-Am-Serie. Erste Siege errang er auf Tyrrell, für Walter Wolf Racing gelang ihm das Husarenstück, im ersten Rennen des neuen Teams gleich einen Sieg herauszufahren. 1977 in Argentinien war das. 1979 folgte er dem Ruf des Commendatore Enzo Ferrari. Scheckter bedankte sich mit dem Titelgewinn im ersten Jahr. Der Nachfolger des Weltmeisterautos 312 T4, der folgerichtig 312 T5 genannte, nur wenig weiterentwickelte Bolide, entpuppte sich 1980 als echte Gurke. Scheckter ist bis heute der einzige amtierende Weltmeister, der einmal an der Qualifikation zum Rennen scheiterte.

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Entsprechend desillusioniert beendete er mit nur zwei Zählern auf dem Punktekonto zum Ende der Saison seine Laufbahn. Als Weltmeister hatte er schließlich niemanden mehr etwas zu beweisen. Später machte sich Scheckter stets rar, bei Oldtimer-Veranstaltungen wie etwa dem Goodwood Festival of Speed ist er seltener Gast. Dafür besitzt er noch immer jenen 1979er Ferrari, den ihm Enzo Ferrari damals schenkte. Anlässlich des 40. Jubiläums seines Titels drehte er mit diesem Wagen 2019 in Monza ein paar Demorunden.
Bis heute ist Jody Schecker der einzige Formel-1-Weltmeister des afrikanischen Kontinents und der einzige – ein wenig bekannter Fakt – jüdischen Glaubens.

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