Erste Auto-Navigation kam von Bosch und Blaupunkt

Mit EVA fing alles an

Eine Riesenkiste im Kofferraum, auf dem Armaturenbrett ein buchdicker Prügel mit Zahlen-Tastatur und eine Bedienungsanleitung auf Papier: Ende 1983 debütierte EVA, der „Elektronische Verkehrslotse für Autofahrer“. Das damals freilich noch nicht serienreife Produkt war das erste Auto-Navigationssystem – und kannte sich zumindest in Hildesheim aus. Hier lebt sein Erfinder, der Nachrichtentechniker Otmar Pilsak, der bereits 1979 ein Patent auf das System anmeldete. Und hier war auch der Sitz von Blaupunkt, Partner von Bosch in der Entwicklung. Als Datenspeicher von EVA fungierte eine Compact-Cassette. Das erste Serien-Navi erschien dann sechs Jahre später: Der Bosch Travel Pilot IDS informierte den Fahrer auf Basis einer auf CD gespeicherten Karte, der Eingabe von Start- und Zielkoordinaten sowie Radsensoren über seine Position. Der wirkliche Durchbruch für den kommerziellen Erfolg gelang schließlich 1995 mit dem TravelPilot RG 05 mit satellitengestützter Navigation, Routenführung und Sprachausgabe. Der Rest ist Mobilitätsgeschichte: Heute gibt es fast kein Neufahrzeug mehr ohne Navi. Die Ehre, die Entwicklung ins Rollen gebracht zu haben, gebührt dem nun 79-jährigen Otmar Pilsak. Er fährt heute gerne nach Navi. EVA ist allerdings im Ruhestand.

Teils langatmig, aber doch unterhaltsam ist unten eingebrachte Infosendung des ZDF von 1984. Spaßig ist vor allem die Stimme des Navigationssystems!