Vor 40 Jahren

Kraftzwerg mit Mittelmotor – der kleine Freund als Turbo

Hochgeladenes Bild Der böse Bruder des kleinen Freunds: Vor 40 Jahren wurde der Renault 5 Turbo vorgestellt

Im Juni 1980 präsentiert, erschien zum Ende des gleichen Jahres der erste Renault 5 Turbo – der mit dem bisherigen "Kleinen Freund" wenig gemeinsam hatte: An die hinter den Fahrersitzen abgetrennte Front eines R5 wurde ein separat gefertigtes Heck gesetzt. Dieses beherbergte nun die Motor-Getriebe-Einheit auf Höhe der ehemaligen Rücksitzbank, die von dort die Hinterräder antrieb. Das Blechkleid wuchs vorne in die Länge und hinten in die Breite. Und die Leistung in die Höhe – mit 160 PS hatte man ein reinrassisges Sportgerät gezaubert.
Während die "kleine", 103 PS starke Turbo-Version mit dem üblichen Frontmotor und -antrieb produziert wurde, erfolgte der Umbau der dickbackigen Mittelmotor-Sportler auf Basis einer Standarkarosse bei Alpine.

Hochgeladenes Bild Statt Polsterbänken sorgen im Heck des Turbo 160 Pferdestärken für gute Laune

Im Renneinsatz waren (als "Maxi 5") bis zu 400 PS drin! Der Turbo1 mit Aludach und -Heckklappe wurde bis 1983 in 1678 Exemplaren gebaut, der Turbo2 mit Stahlblechkarosserie brachte es bis 1986 auf 3284 Stück.

Hochgeladenes Bild Stattliche 20 Zentimeter hat der vorlaute Mittelmotor-Wüstling gegnüber dem braven Serien-Bruder in der Breite zugenommen – und dabei trotzdem an Gewicht verloren!

Zwar haben einige der Boliden überlebt, die Preise sind aber so rasant wie das Auto selbst: Der Marktwert für ein gut erhaltenes Exemplar liegt laut Classic-Data-Marktwerttabelle bei fast 80.000 Euro (Zustandsnote 2).

Hochgeladenes Bild Der Renault 5 Turbo ist rar. Noch rarer sind seine Rallye-Versionen, wie der hier abgebildete Renault 5 Turbo Cevennes

Der besondere Freund – jetzt in OLDTIMER PRAXIS

1981/82 produzierte Renault 20 fertig ausgestattete Rennfahrzeuge für die Gruppe 4 in der Spezifikation Cevennes – und genau diese Ausführung hat es dem damaligen Alpine-Fahrer Achim Welteke angetan. Doch die Preise für die wenigen überlebenden Fahrzeuge sind astronomisch hoch. Daher baute Welteke ihn einfach selbst – gleich zwei mal, sozusagen, denn 15 Monate nach Fertigstellung landete der Renault an einem Baum, der Vorderwagen war komplett verzogen. Doch mit Geduld und Erfahrung baute Welteke den besonderen Freund wieder auf.

Hochgeladenes Bild Selbst gebaut: 20 Rennfahrzeuge für die Gruppe 4 in der Spezifikation Cevennes gibt es – Achim Welteke baute sich Nummer 21

Die ganze Geschichte dieser ungewöhnlichen Restaurierung lesen Sie in OLDTIMER PRAXIS 8/2020, die ab 9. Juli im Zeitschriftenladen oder in unserem Online-Shop erhältlich ist.

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