Vor 100 Jahren hielt das Fließband im deutschen Autobau Einzug

Es läuft wie am Schnürchen

Im Mai 1924, vor 100 Jahren, begann in Rüsselsheim die Produktion des Opel 4/12 PS „Laubfrosch“. Und mit ihm hielt das über ein Jahrzehnt zuvor von Henry Ford in den USA eingeführte Fließband Einzug in die deutsche Automobilproduktion. Noch im Jahr zuvor hatte die galoppierende Inflation zur zeitweisen Schließung des Werks geführt, nun erfolgte der radikale Übergang zur Großserienproduktion. Die heute fast vergessene Marke Brennabor aus Brandenburg an der Havel, die zur gleichen Zeit wie Opel zur Fließbandfertigung überging und damit schon in der Fahrradproduktion begonnen hatte, folgte mit den Modellen 6/25 PS sowie 8/32 PS und konnte sich noch einige Zeit zweitgrößte deutsche Autofabrik nennen. 1925 kam Hanomag in Hannover mit dem 2/10 PS „Kommissbrot“ hinzu. Firmen, die den modernen Zeiten mit radikal verkürzter Produktionsdauer nicht folgten, mussten sehr bald den Pkw-Bau einstellen.