Vauxhall

Die Tradition eines Unbekannten

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Vauxhall, das sind doch die umgelabelten Opel aus England, oder? Ja und nein. Während die Autos aus Luton und Ellesmere Port heute allesamt tatsächlich umetikettierte Opel sind, war das in der Vergangenheit nicht immer so.

Mehr als nur Badge Engineering

Von 1903 bis 1973 stellten die Briten völlig unabhängige Eigenkonstruktionen auf die Räder. 1925 übernahm General Motors den Automobilbauer – und zunehmend das Ruder in der Entwicklung. Auch wenn die Fahrzeugpalette von Vauxhall immer stark an die der Schwestermarke aus Rüsselsheim angelehnt war, so gab es doch jahrzehntelang nahezu keine Gleichteile. Während hierzulande der Kadett die Massen motorsierte, sorgte im Königreich beispielsweise der Viva für die gleiche Rolle. Nur einmal kam ein ursprünglich von den Briten entwickeltes Produkt auch auf den deutschen Markt: Die Chevette auf Basis des sogenannten T-Car (beispielsweise Kadett C) übernahm die Rolle des günstigen Lückenfüllers im Portfolio, bis zur Einführung des Opel Corsa.

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Vom Festland weitgehend unbeachtet baute aber auch Vauxhall respektable Autos, die vor allem vor dem zweiten Weltkrieg einen hervorragenden Ruf genossen. Und auch danach liefen begehrenswerte Modelle von den Bändern, so wie die letzte vollständige Eigenkonstruktion, der Firenza HP (auch Droopsnoot genannt) mit 2,3-Liter-Triebwerk (Bild oben, Bericht in BRITISH CLASSICS 6/2016).

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Seit 25 Jahren ein Heim für Vauxhalls Historie

Vor 25 Jahren erinnerte sich auch die Konzernspitze an ihre reichhaltige Tradition und gründete das Vauxhall Heritage Centre. Wer jetzt an ein groß angelegtes Museum denkt, liegt jedoch falsch. Das Heritage Centre ist vielmehr eine gut ausgestattete Sammlung mit 75 Fahrzeugen aus der eigenen Historie und einer Werkstatt mit zwei Angestellten. Möglichkeiten die Räumlichkeiten unweit des Firmensitzes in Luton zu besichtigen gibt es so gut wie nicht. Bis auf eine Ausnahme: Einmal im Jahr öffnet Vauxhall die Tore zum Tag der offenen Tür, verbunden mit einem Markentreffen. In diesem Jahr ist es am 10. Juni wieder soweit, und natürlich stehen die Festivitäten zum ersten Vierteljahrhundert des Heritage Centre im Mittelpunkt. Mehr zum Vauxhall Heritage Centre und dessen ungewisser Zukunft erfahren Sie in BRITISH CLASSICS 6/2017.

www.vauxhall.co.uk

Übrigens, um die Verwirrung noch größer zu machen: Während man in Großbritannien Vauxhall fährt, gibt es in Irland dagegen traditionell nur Opel – rechtsgelenkt vollgemerkt…