Meilensteine

Der Herausforderer: 60 Jahre Opel Kadett A

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Vor 60 Jahren trat er an als Herausforderer für den Boxer-Champion aus Wolfsburg: der Kadett A. Opel hatte eigens für den neuen Kleinwagen in Bochum ein nagelneues Werk errichtet. Die Dimensionen der Fabrik auf dem Gelände der stillgelegten Zeche Dannenbaum ließen Großes vermuten. Rund 1000 Kadetten sollten bei Vollauslastung pro Tag von den Bändern rollen.

Und tatsächlich entpuppte sich der Kadett als würdiger Konkurrent des luftgekühlten Krabbeltiers: Aus 993 Kubik mobilisierte der neue ohv-Motor muntere 40 PS, die mit den 705 Kilo Leergewicht ein derart leichtes Spiel hatten, dass Tester Olaf von Fersen dem Neuling in der Automobil Revue sogar einen „sportlichen Charakter“ attestierte.

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Trotz 1,2-Liter-Boxermotor gab sich der von 1960 bis 1964 produzierte Export-Käfer mit 34 PS deutlich behäbiger – kostete aber auch nur 4740 Mark. Der Kadettstand ab Juni 1962 mit 5075 Mark im Prospekt, die L-Version war 450 Mark teurer. Und für 5775 Mark gab es ab September das schicke Coupé (großes Bild) mit 48 PS. Ein halbes Jahr später, im März 1963, gesellte sich dann noch der Caravan hinzu, der für 5445 Mark endgültig die Frage beantwortete, wer in dieser Klasse der Lademeister war.

Beim Namen zeigte sich Opel weniger innovativ, schließlich waren bereits von 1936 bis 1940 in Rüsselsheim Kadetten vom Band gelaufen. Andererseits passte der kleine Offiziersanwärter in die Rüsselsheimer Modellhierarchie, wo Kapitän und Admiral auch den Käufern Aufstiegschancen in die höchsten Dienstgrade boten. In seiner kurzen Dienstzeit von Juni 1962 bis August 1965 liefen 649.512 Exemplare vom Band, dann kam die Wachablösung in Gestalt des Kadett B. Wer A sagt, muss schließlich auch B sagen...

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