Fiat S76

Das Biest von Turin dreht seine Runden in Speyer

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28,4 Liter Hubraum verteilt auf nur vier Zylinder, Kettenantrieb, keine Schalldämmung: Der Fiat S 76, genannt "Biest von Turin" ist definitiv eines der infernalischsten Fahrzeuge, die je gebaut wurden. Zwei Exemplare entstanden 1910, eines blieb bei Fiat (deren Fahrer es für unfahrbar erklärte) und wurde schon 1919 zerlegt. Das zweite Auto ging 1911 an den russischen Prinzen Boris Soukhanov der den Wagen zum Brechen des bestehenden Geschwindigkeitsweltrekords einsetzen wollte. Tatsächlich schaffte der S 76 1913 am Strand im belgischen Ostende 213 km/h, doch die vorgeschriebene Wiederholung innerhalb einer Stunde misslang. So trug das "Biest" lediglich inoffiziell eine zeitlang den Titel des schnellsten Autos der Welt.

Schrott wird flott

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Auch Soukhanovs S 76 wurde anschließend komplett zerlegt und das Chassis gelangte über unbekannte Wege nach Australien. Dort kaufte Duncan Pittaway 2003 die Reste und brachte sie nach Großbritannien. Nach einiger Recherche fand er tatsächlich den Motor des einst im Fiat-Besitz befindlichen S 76 und beschloss, das Biest wieder in einen fahrfähigen Zustand zu bringen. 2014 gab das Monstrum mit dem Kolbenhub von 25 Zentimetern (!) erstmals wieder Feuer- und Funken-speiend Lebenszeichen von sich.

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Am 13. Mai bringt Pittaway den Wagen zum Brazzeltag ans Technik Museum Speyer. Dort kann man (neben vielen anderen Attraktionen) das "Biest von Turin" live erleben – und zwar mit allen Sinnen…

Ein kleiner Vorgeschmack

Wer sich einen ersten Eindruck verschaffen möchte, was da beim Brazzeltag auf einen zukommt, dem empfehlen wir dieses Video von den Machern des Goodwood Festival of Speed.