Jubiläum

Chevrolet wird 110 Jahre alt

Keine andere Marke verkörpert den "Heartbeat of America" so sehr wie Chevrolet. Das Chevy-Herz schlägt Anfang November seit nunmehr 110 Jahren, wenn auch zwischenzeitlich mit koreanischem Schrittmacher. OLDTIMER MARKT feiert trotzdem.

Chevrolets sind wie einstmals Kühlschränke oder Waschmaschinen: Sie funktionieren klaglos und zuverlässig – wenn es sein muss jahrzehntelang. Das Image des "Ich-bring-dich-überallhin-egal-wie-nachlässig-du-mich-pflegst-Autos" bestand zweifellos eine ganze Weile. Vom ersten Chevrolet bis zu den üppig dimensionierten Formen der Fünfziger mit ihren schwelgenden Heckflossen war es dennoch ein weiter Weg.

Luis Chevrolets Erstling rollte 1912 – ein gutes Jahr nach der Gründung der Chevrolet Motor Company. Den Durchbruch schaffte die Marke mit dem Vierzylinder-Modell „Four-Ninety“, das mit seinem Preis von 490 Dollar fünf Dollar billiger war als Fords Tin Lizzie. Zu den GM-Firmen Buick, Oldsmobile, Cadillac und Oakland (später erwuchs aus letzterer die Marke Pontiac) stieß Chevrolet im Jahr 1918. Ende der Zwanziger baute Chevrolet dann erstmals mehr als eine Million Fahrzeuge.

Zum Modelljahr 1955 brachte Chevrolet dann seinen wohl nachhaltigsten Erfolg heraus: den legendären "Small-Block"-V8. Der kompakte und einfach konstruierte aus der Feder Ed Coles machte die Kultur Amerikas zu einer Autokultur.

Auch wenn die Ölkrise, strengere Abgasvorschriften sowie die Konkurrenz aus Japan und Europa die Marktmacht von GM und Chevrolet im Laufe der Zeit dramatisch schwinden ließen: Klangvolle Namen wie Corvette und Camaro, Bel Air oder Impala lassen die Herzen der Autoenthusiasten bis heute höher schlagen. Wir zeigen die Highlights aus elf Jahrzehnten in unserer Galerie.

Text Michael Hundt/Lukas Hambrecht