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50 Jahre Renault 16

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Das Anti-Stufenheck

Vor einem halben Jahrhundert wurden in Deutschland die ersten Renault 16 ausgeliefert. Beim Erscheinen der Limousine Anfang 1965 waren die meisten Betrachter noch recht verdutzt: Ein Auto der oberen Mittelklasse mit Schrägheck, großer Heckklappe und variablem Innenraum? Das eher Stufenheckfahrzeuge gewohnte Klientel rieb sich verwundert die Augen. Tatsächlich führt der R16 das Konzept des R4 fort, der bereits im günstigeren Segment bewiesen hatte, das praktische Autos nicht nur in Frankreich ganz hoch im Kurs stehen.

Inhaltsbild Praktischer Nutzen in der Mittelklasse

Bei näherer Betrachtung kommen dann sogar die deutschen Automobilmedien zu dem Schluss, dass Renault einen großen Wurf gelandet hatte. Die Zeitschrift „mot Auto-Kritik“ spricht gar von „einer Ohrfeige für die deutsche Automobiltechnik“ und erhebt ihn euphorisch zum „neuen Maßstab“ für die Branche. Auf nur 4,32 Meter Länge bietet der neue Renault mehr als ausreichend Platz für fünf Reisende und jede Menge Gepäck. Durch eine umlegbare Rücksitzbank und einen vielfach verstellbaren Beifahrersitz ist es möglich auch sperrige und lange Gegenstände problemlos zu transportieren - auch die große Kofferraumöffnung bietet dazu alle Möglichkeiten.

Inhaltsbild Intelligentes Konzept

Technisch gesehen baut der R16 auf einen Vollaluminium-Vierzylinder mit 1500 bis 1700 Kubik in verschiedenen Leistungsstufen von 55 bis 93 PS. Genug, um auch auf deutschen Autobahnen flott mitzuschwimmen. Die Einbauposition des Aggregats im Wagenbug ist deutlich nach hinten versetzt, denn davor sitzt das Getriebe. Diese Anordnung sorgt für eine gute Gewichtsverteilung von vorne 55 Prozent zu 45 Prozent hinten und letztlich auch für eine gute Straßenlage. Die kommt ebenfalls durch den langen Radstand und der raumsparenden Drehstabfederung zustande. Auch hier sind wieder deutliche Paralleln zum R4 erkennbar.

Inhaltsbild 15 Jahre in Produktion

Die erste größere Änderung an der Karosserie mit dem charakteristischen Pagodendach kommt erst 1971: Größere Rückleuchten kennzeichnen das neue Modell. Ein Jahr später feiert Renault den einmillionsten R16. Er rollt in Sandouville vom Band, einem von vielen Produktionsstandorten des Wagens. Insgesamt wird der Dauerläufer er in unglaublichen 14 Ländern produziert! Und auch wenn 1976 in Form des R20 der Nachfolger präsentiert wird, so ist die Nachfrage nach dem R16 ungebrochen. Erst im Januar 1980 ist nach insgesamt 1.845.959 Exemplaren Schluss. Wahrlich ein toller Erfolg für ein wegweisendes Fahrzeug.

Mehr zum Renault 16 lesen Sie in OLDTIMER MARKT 8/2014