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25 Jahre Mazda MX-5

Schon so lange her?

In der Wolle gefärbten Roadster-Fans mag es erscheinen, als wäre der Mazda MX-5 erst gestern erschienen. Tatsächlich stellte Mazda das kompakte Cabrio schon vor 25 Jahren vor. Wir erzählen die Geschichte vom kleinen Spaßmacher "made in Japan"…

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Etwas fehlt…

In den Achtzigern fällt fast niemandem die Lücke auf, die die niedergehende britische Automobilindustrie hinterlassen hat. Außer den schon leicht in die Jahre gekommen Alfa Spider und Fiat 124 baut kein Massenhersteller mehr bezahlbare fahraktive Roadster mit Heckantrieb. Doch der amerikanische Motorjournalist Bob Hall und der Mazda-Entwicklungschef Kenichi Yamamoto wollen das ändern.

Inhaltsbild Die Idee

Vorausgegangen war ein Gespräch zwischen den beiden im Jahr 1979. Nach Mazdas Erfolg mit dem RX-7 stellte damals Yamamoto Hall die Frage, was der Hersteller denn als nächstes bauen solle? Halls Antwort war kurz und knapp: "Ein erschwinglicher Roadster". Ein paar Ausfahrten mit einem Triumph Spitfire in den japanischen Hakone-Bergen reichen, um den Entwicklungschef von der Idee zu überzeugen.

Klassisches Layout

Es dauert noch ein paar Jahre, doch mit Yamamotos Aufstieg zum leitenden Direktor der Marke machen sich die japanischen Ingenieure an die Arbeit und präsentieren Ihre Entwürfe eines Mittelmotor-Cabrios. Hall, inzwischen ebenfalls in Mazda-Diensten im kalifornischen Entwicklungszentrum, plädiert dagegen für die klassische Frontmotor/Heckantrieb-Konfiguration und behauptet sich letztlich. Auch ein Wankel-Motor als Antrieb wird schnell verworfen. Während in Japan fortan die Entwickler das Sagen haben entwerfen die Designer im sonnigen Kalifornien die Formen des neuen Roadsters. Das Designteam nimmt sich unübersehbar den Lotus Elan zum Vorbild (Bob Hall besaß einst selbst einen), schafft es jedoch, der Gestaltung einen eigenen Look zu verpassen.

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Präsentation vor 25 Jahren

Am 11. Februar 1989 ist es dann soweit: Auf der Chicago Auto Show feiert der neue Roadster seine Premiere. Doch während er sich hierzulande als MX-5 in die übliche Mazda-Nomenklatur einreiht, heißt er in Amerika weniger kryptisch "Miata". Presse und Publikum feiern das 3,97 kurze und 955 Kilo leichte Cabrio mit dem 115 PS leistenden 1,6-Liter-Motor und den niedlich dreinblickenden Klappscheinwerfern. Aber hat die Welt wirklich auf solch einen Wagen gewartet?

Inhaltsbild Bestseller von Anfang an

Der Aufschrei bei den Puristen ist anfangs groß: Ausgerechnet ein Japaner soll das dahinsiechende Marktsegment der kompakten Roadster neu beleben? Und wie, der Miata wird den Händlern förmlich aus den Händen gerissen. Mazda hat scheinbar den Nerv der Zeit getroffen und sich damit selbst vor ernsthafte Probleme gestellt: Die anfangs noch pessimistisch eingeschätzten Produktionskapazitäten müssen erheblich ausgebaut werden. Wer einen MX-5 will, muss lange Lieferzeiten in Kauf nehmen. Das für Deutschland vorgesehene Jahreskontigent ist binnen drei Tagen ausverkauft. Doch auch dieses Problem löst Mazda bald.

Endlich versöhnt

Mittlerweile zweifelt niemand mehr an den Qualitäten des MX-5. 927.000-mal verkaufte er sich weltweit in bisher drei Generationen, 113.000 davon gingen nach Deutschland. Die Mazda-typische Zuverlässigkeit, die überschaubaren Unterhaltskosten und der Fahrspaß haben die Kunden überzeugt und machen die erste MX-5-Baureihe (intern "NA" genannt) heute zu einem der kommenden ganz großen Klassiker mit dem sich auch die Roadster-Fans vom alten Schlag arrangieren können. Und immerhin kommt der Wagen ja auch von einer Insel…

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