Ohne Rücksicht auf Verluste

Kaum hatte der Motorwagen das Laufen erlernt, sahen sich dessen Hersteller mit einer erbitterten Konkurrenz konfrontiert. Rennen von Stadt zu Stadt galten als eine ideale Möglichkeit, den technischen Fortschritt ihrer Fahrzeuge vor einer grandiosen Zuschauerkulisse werbewirksam unter Beweis zu stellen. Aber bereits 1903 versetzte das Rennen Paris-Madrid - pompös aufgezogen mit 219 Wagen und 53 Motorrädern - ohne Rücksicht auf die Sicherheit von Fahrern und Zuschauern (fast zwei Millionen waren an die Strecke geströmt) dieser Art Rennen den Todesstoß. Und zwar im wahren Sinne des Wortes. Zahlreiche Unfälle mit Toten und Verletzten veranlaßten den veranstaltenden Automobilclub von Frankreich (ACF) dazu, den Wettbewerb bereits in Bordeaux abzubrechen. Der Autor beleuchtet in Wort und Bild die Geschichte dieses so makaberen Rennens ausgiebigst von allen Seiten und trägt auch die Zitate der Teilnehmer zusammen, die die Wahnsinnstour überlebten. mwm

Michael Ulrich, überarbeitet und editiert von Thomas Ulrich: Paris-Madrid. Das größte Rennen aller Zeiten. Deutscher und englischer Text, 326 Seiten mit 333 S/W-Abbildungen, Format 22 x 30, Softcover. Monsenstein & Vannerdat (Münster) 2013, 39 Euro (ISBN 978-3-942153-14-0).