125 Jahre Austosalon Paris

Willkommen in den Tuilerien

In den Kindertagen des Automobils konnte geneigtes Publikum die ersten benzingetriebenen Motorwagen nur auf Landwirtschafsschauen, Handelsmessen oder Weltausstellungen wie in Paris 1889 oder Chicago 1893 bewundern. Rund um das welterste Autorennen Paris-Bordeaux-Paris waren die Teilnehmerfahrzeuge vom 6. bis 20. Juni 1895 auf dem Marsfeld im Schatten des Eiffelturms aufgereiht. Und in London hatte es vom 9. Mai bis zum 8. August 1896 eine Schau für pferdelose Fahrzeuge gegeben – mit gerade einmal zehn Ausstellern.

232 Aussteller, 269 Fahrzeugmodelle

In der französischen Hauptstadt organisierte dann drei Jahre später der Automobile Club de France die erste Exposition Internationale d’Automobiles, im Jardin des Tuileries auf der anderen Seine-Seite. Vom 15. Juni bis zum 3. Juli 1898 präsentierten 232 Aussteller, darunter 77 Fahrzeugproduzenten, auf 2500 Quadratmetern 269 Modelle, der Eintritt kostete einen Franc, freitags drei Francs. Den Vorläufer des Pariser Autosalons, der ab 1901 im Grand Palais stattfand, hatte Präsident Félix Faure eröffnet, der noch wenige Jahre zuvor Albert de Dion an den Kopf geworfen hatte: „Ihre Autos sind hässlich und riechen schlecht.“

140.000 Besucher

Trotzdem strömten in den folgenden Wochen 140.000 Leute auf die Pavillon-bestückte Terrasse des Feuilllants, wo die Ausstellungsstücke aufgereiht standen. Erstaunlich, denn damals war die Motorfahrzeugdichte in Frankreich mit gerade einmal 2000 Stück noch sehr gering. Peugeot, Mors, Daimler, Delahaye, Panhard & Levassor, De Dion-Bouton, Berliet und weitere zeigten ihre neuesten Modelle, Jeantaud war mit Elektroautos vertreten. Zu seinen besten Zeiten über 100 Jahre später zog der Pariser Salon über 1,4 Millionen Besucher an.