Mit rauchenden Radhäusern driftend und dem Motor im Begrenzer knallend, weckte Ken Block nicht nur bei Millionen Jugendlichen die Begeisterung fürs Automobil, sondern faszinierte auch die Zuschauer etwa in Goodwood bei seinen regelmäßigen Auftritten im Rahmen des Festival of Speed.

Erfolg als Unternehmer

Die finanzielle Basis für ein Leben am Lenkanschlag hatte der am 21. November 1967 im kalifornischen Long Beach geborene Kenneth Paul Block 1993 gelegt, als er mit einem Partner das erfolgreiche Mode-Label DC Shoes ins gegründet und groß gemacht hatte. Der Verkauf der Marke 2004 brachte Block die monetären und zeitlichen Freiräume, sich seinen vierrädrigen Speilzeugen zu widmen. Ab 2008 lancierte er jedes Jahr einen Gymkhana-Film. Die spektakulären Drift-Video wurden von hunderten Millionen Zuschauern bei youTube angeklickt.

Im 850-PS-Mustang durchs frühmorgendliche Los Angeles: Die alljährlich veröffentlichten Drift-Videos generierten jeweils mehrere 100 Millionen Clicks

Werbe-Ikone

Zu diesem Zeitpunkt war der Sunny Boy längst eine begehrte Werbe-Ikone, die langjährige Verträge mit Softdrink- und Reifenherstellern, aber auch Automarken wie Ford und später Audi pflegte. Daneben arbeitete Ken Block als Berater an mehreren bekannten Videospielen mit, unter anderem Colin McRae DiRT2 und Need for Speed.

Das zum Fahrer geneigte Armaturenbrett unterstützt das sportliche Fahrgefühl

Ab 2005 nahm er zudem selbst hinter dem Lenkrad von Rallye-Autos Platz, wurde noch im ersten Jahr „Rookie of the Year“ dank seiner Erfolge bei der Rally America. Weniger gut liefen seine Auftritte in der Rallye-Weltmeisterschaft. Aber auch hier gelangen dem inzwischen nicht mehr ganz jungen Amerikaner Achtungserfolge wie 2010 im WRC-Fiesta ein neunter Platz bei der Rallye Kataonien. Am Nachmittag des 2. Januar 2023 fuhr Ken Block nach Zeugenaussagen mit seinem Snowmobil einen Steilhang herunter. Dabei überschlug sich der 55-Jährige und wurde von seinem Motorschlitten erschlagen.