U-BOOT-ÜBERFÜHRUNG NACH

U 17 auf Museumstour

Wenn es in Deutschland einen Ort gibt, der für die Aufbewahrung von Fahrzeugen in maximaler Größe und Ausdehnung steht, dann sind es die Technikmuseen Sinsheim & Speyer im Südwesten. Egal ob Vorkriegsbolide, Raumfähre, Überschall-Jet oder – wie aktuell – ein ausgemustertes, 50 Jahre altes Boot des 1. U-Bootgeschwaders der Bundesmarine.

U 17 kam 1973 in den Militärdienst und schäumte dann 40 Jahre durch die Weltmeere. Gut drei Wochen war es nun von Ende April bis Mitte Mai vom Marinestützpunkt in Kiel über den Nord-Ostsee- Kanal und den Rhein nach Baden-Württemberg unterwegs. Die meiste Zeit zu Wasser, doch ab dem Rheinhafen Speyer wurde es heikel. Dort musste der 500-Tonnen-Koloss mit Kränen auf einen 33-achsigen Tieflader gewuchtet und in zentimetergenauer Präzisionsarbeit zum Freigelände des Museums bugsiert werden.

Zum Weitertransport nach Sinsheim wird das 50-Meter-Boot nun speziell präpariert, die Motoren werden stabilisiert und die 100 Tonnen schweren Batterien demontiert. Für Fans war die letzte Reise von U 17 ein großes Spektakel. Ab der Rheinmündung in Rotterdam standen sie am Ufer präsent. Wer allerdings gehofft hatte, U 17 aus eigener Kraft durch den Rhein pflügen und auf Seerohrhöhe durchs Binger Loch schleichen zu sehen, wurde enttäuscht.

Das Trumm stand brav auf den Schwimmpontons eines Schubverbands verzurrt. Denn im Zuge der Demilitarisierung warenm in Kiel die Tauchkammern stillgelegt und damit U 17 seiner Schwimmfähigkeit beraubt worden. Außerdem sind seine vier Meter Tiefgang selbst bei bestem Pegelstand demRhein nicht abzuringen… Schade eigentlich!