Felix Wankel und Lindau

Abseits der Wege

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Der Wankel-Motor und Lindau

Vor 50 Jahren erschien der Mazda Cosmo als erster Serienwagen mit Zweischeiben-Wankelmotor. Im Herbst folgte der NSU Ro 80. Doch nicht nur in Neckarsulm oder Aki-Fuchu wurde geforscht, sondern auch am Bodensee: Felix Wankel (1902-1988) gründete in Lindau bereits 1936 die Wankel Versuchswerkstätte (WVW). Er profitierte in den kommenden Jahren von der Rüstungs- und Kriegswirtschaft, übernahm Rüstungsaufträge für die Entwicklung von Flachdrehschiebern für Flugmotoren und arbeitete weiter am Drehkolbenmotor. Zudem entwickelte er "wellenfahrfähige" Gleitboote für die Kriegsmarine und Waffen-SS. Nach der Demontage der WVW und dem Abschluss seines Entnazifizierungsverfahrens richtete er 1951 zunächst in seinem Wohnhaus in Lindau ein neues Labor ein: die Technische Entwicklungsstelle (TES)

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Neubau der TES am Seeufer

Um 1960 ließ Wankel dann am Seeufer von Lindau eine ideale Forschungs- und Entwicklungsstelle bauen. Viele Details arbeitete er selbst aus und erprobte sie am Modell. Das markante Gebäude hat große Schiebefenster aus Plexiglas, V-Stützen als tragende Bauelemente und einen Treppenturm. Ein grünes Kunststoffdach oberhalb der Fensterfront dient zugleich als Sonnen- und Regenschutz.

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Die TES wurde zu Beginn des Jahres 1962 eingeweiht und zunächst als Institut in die „Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung“ aufgenommen. Felix Wankel übernahm die Leitung des Instituts, die Fraunhofer-Gesellschaft das Gebäude. Vor seiner anstehenden Pensionierung im Jahr 1972 kaufte Wankel das Gebäude zurück, denn nach den Statuten der Gesellschaft wäre er nun durch einen neuen Direktor ersetzt worden. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude ist seit 1999 im Besitz von Volkswagen/Audi.