Autoradios: Musik ist Trumpf

Autoradios: Musik ist Trumpf

Der monströse "Heimempfänger" steckte hierzulande noch in den Kinderschuhen, als die Berliner Ideal Werke AG, später Blaupunkt, anno 1932 stolz Deutschlands ersten Autoempfänger AS5 präsentierte. Das größte Problem der Neuerrungenschaft: die bruchsichere Unterbringung der empfindlichen Röhren in den teilweise bretthart gefederten Fahrzeugen.
Dabei durfte sich das fortschrittliche Gerät schon einer Fernbedienung an der Lenksäule, einer beleuchteten Skala und ausgezeichneter Trennschärfe rühmen. In Amerika war das Autoradio zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht zur Normalausstattung geworden, aber es gab bereits Firmen wie Cadillac und Chrysler, bei denen das Radio seit Ende der zwanziger Jahre zur Serienausstattung gehörte.
Tatsache ist, dass das erste Heimgerät von einem Autofahrer in Wales im August des Jahres 1921 in einem Kraftfahrzeug installiert worden ist. Allerdings: Längst nicht jedes Auto eignete sich zum Einbau eines Rundfunkempfängers. Während moderne Apparate kaum mehr Platz einnehmen als zwei handliche Taschenbücher, besaß der luxuriöse Blaupunkt-Debütant ein Gesamtvolumen von mehr als zehn Liter - und die ließen sich nicht in jedem Armaturenbrett unterbringen.

Brauchbare Geräte erst durch Elektronik

Größter Brocken der mehrteiligen Geräte: das Gleichstrom-Kraftwerk für die Erzeugung der Anodenspannung, um den Betrieb mit einigermaßen akzeptabler Batterie-Beanspruchung zu ermöglichen. Der große Durchbruch gelang dem Autoradio jedoch erst Ende der Dreißiger - durch die brandneue Stahlröhren-Technik, die den Stromverbrauch auf wenige Watt senkte. 1957 gab´s die ersten Radios mit moderner Halbleiter-Elektronik, die die komplexen Röhrenempfänger in kurzer Zeit vom Markt verdrängten.