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Vor 30 Jahren: Zündapp meldet Konkurs an

Am 13. August 1984 war Schluss: Der renommierte Zweiradhersteller Zündapp musste Konkurs anmelden. Der dramatische Einbruch bei den Verkäufen von Leichtkrafträdern durch horrende Versicherungssummen, das altbackene Image und die gegenüber der Konkurrenz aus Fernost zu hohen Preise sorgten binnen kürzester Zeit für den Todesstoß - und das, obwohl die Qualität stimmte.

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Von ganz oben nach ganz unten in fünf Jahren

Noch 1977 hatte Unternehmen mit 115.000 Mofas, Mopeds und Leichtkrafträdern bis 80 Kubik das erfolgreichste Jahr in der Firmengeschichte gefeiert, doch bereits 1982 schrieben die Münchner erstmals rote Zahlen. Im selben Jahr lehnte Zündapp-Eigentümer Dieter Neumeyer ein Fusionsangebot mit den Hercules-Werken ab. Er war zu diesem Zeitpunkt noch fest davon überzeugt, es aus eigener Kraft in die schwarzen Zahlen zu schaffen. Zwei Jahre später kam dann die Quittung. Bereits im Oktober 1984 kaufte ein chinesisches Unternehmen die kompletten Produktionsanlagen und schaffte sie in die Volksrepublik.

Von der einstmals großen Zweiradindustrie in Deutschland blieben nur noch BMW und Hercules übrig. Horex, Adler, Maico, NSU und Kreidler waren zu diesem Zeitpunkt bereits Geschichte.

Inhaltsbild Familienunternehmen Zündapp

Zündapp wurde 1917 von Fritz Neumeyer (Großvater des letzten Firmeninhabers) als Zünder- und Apparatebau-Gesellschaft mbH in Nürnberg gegründet. Nach dem ersten Weltkrieg stellte das Unternehmen die Produktion auf Motorräder um, die bald einen guten Ruf genossen. Vor allem das Modell KS 750 erwies sich im Zweiten Weltkrieg als äußerst robustes Motorrad. In den fünfziger Jahren stellte Zündapp sogar einen Kleinwagen her. Das Janus genannte Vehikel fiel vor allem durch die beiden beiden Rücken an Rücken angebrachten Sitzbänke auf.