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Die Rückkehr der Winzlinge

Inhaltsbild Minimal-Mobile

Wieviel Auto braucht der Mensch? Nicht sonderlich viel, wenn es nach den Ideen des britischen Herstellers Peel ging. Das auf die Verarbeitung von GfK spezialisierte Unternehmen von der Isle of Man präsentierte Anfang der sechziger Jahre seine Visionen vom minimalen Fortbewegungsmittel. Heraus kamen der Einsitzer P50 und das zweisitzige Modell Trident mit Glaskuppeldach.

Rückwärts einparken ist Handarbeit

Neben den winzigen Abmessungen (der P50 war gerade einmal 1,35 Meter lang und 99 Zentimeter breit) überzeugten die Winz-Mobile mit geringem Gewicht. So wog der Trident nur 90 Kilogramm und der P50 war sogar noch 30 Kilo leichter. Das war aber nötig, denn beide Fahrzeuge besaßen keinen Rückwärtsgang und mussten mit einem Handgriff am Heck in Parklücken manöveriert werden. Vorwärts ging es mit einem 50-Kubik-Motörchen welches satte 4,2 PS entwickelte und die Gefährte mittels Dreiganggetriebe auf immerhin 70 km/h beschleunigen sollte. Der P50 kostet 1962 199 Pfund, der drei Jahre später erschienene Trident sogar nur 190 Pfund.

Inhaltsbild Vom P50 - der auch den Rekord als kleinstes in Serie gebaute Auto hält - sollen etwa 120 Fahrzeuge entstanden sein, überlebt haben etwa dreißig bis vierzig Stück. Vom Trident wurden sogar nur 48 Exemplare gebaut, entsprechend gering ist die Zahl der noch existierenden Exemplare. Daher verwundert es auch kaum, dass die wenigen verbliebenen Winz-Mobile in den letzten Jahren enorm im Preis gestiegen sind. Eines der wenigen verbliebenen Exemplare wird schon mal für gut 120.000 Dollar (gut 90.000 Euro) gehandelt.

Nagelneue Peels wieder lieferbar

Wer sich zu diesem Preis kein Original leisten kann oder will, hat dennoch die Chance, als Besitzer eines Peel zum bestaunten und möglicherweise belächelten Star der Nachbarschaft zu werden. Denn die schrägen Kisten werden wieder gebaut. Möglich machen das zwei in London ansässige junge Unternehmer. Sie legten sowohl den P 50 als auch den zweisitzigen Trident wieder auf.

Inhaltsbild Die Karosserie bleibt auch bei den Neuauflagen weitgehend unverändert, sie bekommen aber ordentliche Scheinwerfer und Blinker spendiert. Bei den Motoren setzt man bei den aktuellen Modellen auf moderne Aggregate. Im Benziner werkelt ein typischer Moped-Motor, ein einzylindriger Viertakter mit 49 Kubikzentimetern Hubraum und vier PS. Zusätzlich gibt es den Peel auch als Stromer, als kleines Elektrofahrzeug. Dessen Höchstgeschwindigkeit liegt bei gerade mal 16 km/h, damit darf der Peel P 50 in Großbritannien sogar auf den Bürgersteigen gefahren werden.

Neuer Oldtimer mit Straßenzulassung

Die Mini-Mobile werden als Leichtfahrzeug zugelassen und sollen, so verspricht der Hersteller, eine EU-weit gültige Straßenzulassung bekommen. Ein neuer Peel P 50 ist ab 11.999 Britische Pfund zu haben, also für umgerechnet rund 14.500 Euro. Die Lieferzeit soll nach Herstellerangaben bei sechs bis acht Wochen liegen.

Inhaltsbild www.peelengineering.com