“The Grand Tour”-Aus

Was wird aus Clarkson, Hammond und May?

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Viele hielten es zunächst für einen Scherz, als Jeremy Clarkson im Finale der dritten “The Grand Tour”-Staffel verkündete, dass nach 17 Jahren Schluss sei. Gemeinsam mit James May und Richard Hammond gab er das Ende der erfolgreichsten Autosendung der Welt bekannt – zumindest in dieser Form. Clarkson, der am Ende der Sendung mit den Tränen kämpfte, sagte später, er habe nie die Chance gehabt, sich von Top Gear zu verabschieden, weswegen dieser Abschied für ihn umso emotionaler war.

Schon im Voraus twitterte Clarkson, er habe „Herz und Seele“ in die letzte Folge gesteckt. Das drohende Aus für den Ford Mondeo nahm das Moderatoren-Trio zum Anlass, die Geschichte der Ford-Mittelklasse-Modelle zu beleuchten und auf unterhaltsame Weise zu erklären, wie sie die britische Gesellschaft veränderten. Clarkson und May begegneten dabei den Ford Cortina ihrer Väter wieder, während Hammond sich seinem Kindheitstrauma stellte – sein Vater besaß nämlich keinen Ford, sondern einen Austin Allegro Wagon. Am Ende hielten die „The Grand Tour“-Männer in der gotischen Kathedrale von Lincoln eine Trauerfeier mit Ford-Enthusiasten aus ganz Großbritannien ab.

Am 18. November 2016 feierte die Ex-„Top Gear“-Crew ein beeindruckendes Comeback, nachdem die Zusammenarbeit zwischen Enfant terrible Jeremy Clarkson und der BBC im März 2015 kläglich geendet war, weil er einen Produzenten geschlagen hatte. Mit seinem derben Humor und seinen politisch unkorrekten Sprüchen hatte sich der Moderator beim Sender bereits häufiger unbeliebt gemacht. Mit Amazon Prime hatten Clarkson, Hammond und May schließlich einen neuen Arbeitgeber gefunden. „The Grand Tour“ wirkte wie „Top Gear“ auf Steroiden. Jeremy Clarkson war sich bis zuletzt sicher: „Marvel wäre neidisch auf unser Budget“.

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Drei Staffeln lang reisten die drei Männer um die Welt, testeten sündhaft teure Supersportwagen, unternahmen Roadtrips in gebrauchten Maserati, durchquerten in Strandbuggys die Wüste von Namibia – und nahmen sich während ihrer Buddy Adventures in gewohnter Manier gegenseitig auf die Schippe. Die Idee, die Sendung in einem großen Zelt rund um die Welt reisen zu lassen, hielt sich indes nur eine Staffel lang. Nach drei Jahren und 36 Episoden soll nun endgültig Schluss sein. James May (56) hatte bereits Ende 2016 in einem Interview mit dem britischen Magazin „Radio Times“ mitgeteilt, dass Clarkson und er zu alt seien, um „The Grand Tour“ noch in fünf Jahren zu machen: „Richard Hammond (49) ist ein fitter Kerl, Jeremy (59) und ich nicht.“

Ein kleines Trostpflaster für die Fans gab es dann doch noch: Clarkson kündigte an, dass er und seine Kumpels in Zukunft für Abenteuer und Specials zurückkommen werden: „The Grand Tour goes on!“ Die Teststrecke, das Zelt und das Studiopublikum sind nun jedoch Geschichte. Stattdessen planen die „The Grand Tour“-Stars bereits ihre Solo-Shows für den US-amerikanischen Online-Streaming-Dienst. Als erster wird James May mit seiner Sendung „Our Man in…Japan“ an den Start gehen, in der er der außergewöhnlichen und komplexen Kultur des namensgebenden Landes auf den Grund gehen wird.