Škoda 860

Oberklasse mit Pfiff

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Zum 100. Gründungsjubiläum der Tschechoslowakei hat Škoda einen 860 aus dem Bestand seiner Fahrzeugsammlung frisch restauriert. Es handelt sich um ein Modell aus dem Jahr 1932 und das einzige erhaltene Cabriolet der Baureihe. Das luxuriöse Fahrzeug mit seinem Achtzylinder-Reihenmotor zeigt, dass man bei dem tschechischen Automobilhersteller durchaus nach Höherem strebte.

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Um die Schwingungen im Motor zu reduzieren, setzten die Ingenieure auf eine neunfach gelagerte Kurbelwelle sowie einen Lanchester-Schwingungsdämpfer. Das Ergebnis ist eine faszinierende Elastizität: Im dritten und höchsten Gang beschleunigt der 3,9-Liter-Motor das fast 5,5 Meter lange Fahrzeug bereits ab Schrittgeschwindigkeit – die Höchstgeschwindigkeit des 60 PS starken Topmodells liegt bei 110 km/h. Vorbildlich für die damalige Zeit ist das Bremssystem mit einem Unterdruck-Bremskraftverstärker.

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Der Wagen bietet zudem einige für die dreißiger Jahre bemerkenswerte Ausstattungsdetails, zum Beispiel den Neigungsmesser auf dem Armaturenbrett, der als Schaltempfehlungsanzeige fungiert. Bei Steigung oder Gefälle rät das Messgerät, rechtzeitig herunterzuschalten, auf gerader Strecke gibt es die Empfehlung zum Hochschalten. Ein weiteres Feature ist die versenkbare Glasscheibe, die auf Wunsch die Fahrerkabine vom Fahrgastraum trennt. Für standesgemäßen Luxus sorgen neben einer fluffigen Polsterung, Armlehnen und Fußstützen auch Rollos an den Seitenscheiben und eine im boden eingebaute Glühheizung.

Lediglich 49 Chassis vom Škoda 860 entstanden zwischen 1929 und 1932. Die Weltwirtschaftskrise sorgte dafür, das derart luxuriöse Automobile letztlich nicht mehr gefragt waren.

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Das nun restaurierte offene Modell diente ursprünglich als Vorführwagen und ist seit 20 Jahren im Museumsfundus des Werks. Heute existieren nur noch sehr wenige komplett erhaltene Limousinen vom Typ 860, darunter auch ein Feuerwehrwagen und ein Faux-Cabriolet.