Creme 21 Youngtimer-Rallye

"Lieber mit Abstand und Maske als gar keine Rallye"

Creme 21 startet trotz Corona

Fast alle großen Oldtimer-Rallyes legen dieses Jahr eine Pause ein – aber eine der größten überregionalem Fahrveranstaltungen war am Start: Mit reduzierter Teilnehmerzahl und amtlich genehmigtem Hygienekonzept war die Creme 21 Youngtimer Rallye von Mittwoch bis Sonntag vergangener Woche durch Bayern unterwegs. Die 160 Teams starteten auf dem Gelände der Münchener Motorworld zur großen Landstraßen-Party mit Übernachtungsstopps in Ingolstadt und Augsburg. Zu den landschaftlichen Höhepunkten zählten unter anderem die Etappen durch die Hallertau und zu den bayrischen Seen, unter anderem zum Starnberger See, dem Tegernsee und Walchensee.

Ursprünglich hatte das Organisationsteam um Martin Vorwahl und Oliver Borgmann eine ganz andere Strecke mit Abstechern nach Österreich und Tschechien geplant. Die Route war in Grundzügen fertig, als Corona dazwischenkam. Als Folge der Pandemie fand Creme 21 zum ersten Mal in der 18-jährigen Rallyegeschichte in nur einem Bundesland statt, um den Genehmigungsaufwand im Rahmen zu halten. Gegen eine Absage hatten sich die meisten Teilnehmer ausgesprochen: "Viele haben uns geschrieben und sich gewünscht, dass Creme 21 stattfindet", sagt Martin Vorwahl. "Die Mehrheitsmeinung war: Lieber eine Creme mit Abstand und Maske als gar keine Rallye."

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Zu den Corona-Schutzmaßnahmen gehörten unter anderem eine reduzierte Anzahl an Spielen: Sie konnten, um die Abstandsregeln einhalten zu können, nur auf sehr großen Parkplatzen am Streckenrand stattfinden. Für die Mittagspausen suchten sich die Organisatoren große Gasthäuser, die das Essen im Biergarten servierten. Das Abendessen fand im Zweischicht-Betrieb statt, nachdem der Ablauf von den örtlichen Gesundheitsämtern genehmigt wurde, und für die traditionelle Creme-21-Party am Samstag abend fuhren die 320 Teilnehmer – darunter Katarina Witt, die mit BMW-Group-Classic-Chef Ulrich Knieps im Z8 unterwegs war – zur Freiluft-Party ins Autokino Aschheim bei München. Dort lief "Blues Brothers" im Kingsize-Format, Hot Dogs, Kässpätzle und Getränke kamen aus dem Food Truck. Eingeladen hatte BMW, einer der langjährigen Partner der Creme 21.

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Einen wichtigen Anteil am Gelingen der Krisen-Creme hatte das Wetter: Hochsommerliche Temperaturen machten die Flucht ins Freie problemlos möglich. Sogar die eine oder andere Besichtigung am Streckenrand war drin: Zahlreiche Creme-Teilnehmer nutzten die Zwischenstopps am Samstag, um das Buchheim-Museum in Bernried an Starnberger See oder das EFA-Automuseum in Amerang anzusehen. Und zwischendurch gab es die legendär durchgeknallten Spiele am Streckenrand: Einmal mussten AC/DC-Textzeilen geordnet werden, ein anderes Mal sollten die Teilnehmer den korrekten Neupreis eines BMW 323i der Baureihe E30 berechnen. Sie bekamen dafür sogar die originale Preisliste – aber nur 90 Sekunden Zeit, um alle Extras des BMW zu erkennen. O-Ton Creme 21 auf Instagram: "Tja, Leute, übern Schlauch fahren könnt ihr üben. Das hier nicht."

Auch ohne Übung hat, wie der veranstaltende Youngtimer Club e.V. betont, das Miteinander der Teilnehmer und Helfer funktioniert. Martin Vorwahl: "Alle waren gut drauf, kein einziger hat über die Corona-Regeln diskutiert. Das Creme-Gefühl funktioniert auch mit Abstand."