Bunte Mischung

Jensen One und Co. – kuriose Klassiker unterm Hammer

Bunte Mischung

Am Dienstag, dem 3. November, ist es mal wieder so weit: Beim Auktionshaus Meyer in Bad Oldesloe bei Hamburg kommen einmal mehr interessante Young- und Oldtimer unter den Hammer. Wobei diesmal nahezu alle Fahrzeuge aus Nachlässen stammen.

Highlight ist der Jensen One, der raumschiffartige Umbau eines 1990er Citroën XM 3.0i V6 mit voll verschalten Rädern. Die futuristische Limousine aus der Feder des berühmten dänischen Bang&Olufsen-Designers Jakob Jensen sollte vor 30 Jahren in Kleinserie gehen, blieb aber in den Startlöchern stecken. Das einzige vollendete Exemplar ist nun per Zuschlag beim Hamburger Traditionsversteigerer zu erwerben – inklusive deutscher Straßenzulassung.

Hochgeladenes Bild Ufo auf Rädern: der Jensen One auf Basis des Citroën XM

Ein Privileg, dessen sich der Mitsubishi FTO 2.0i V6 24V von 1995 nicht rühmen kann: Das exotische 200-PS-Sportcoupé mit Rechtslenkung, das ursprünglich einzig dem japanischen Heimatmarkt vorbehalten war, ist wahrscheinlich das einzige seiner Art in Kontinentaleuropa. Wie, und ob überhaupt, eine deutsche Betriebserlaubnis zu erwirken ist, darf der nächste Besitzer selbst klären. Dafür dürfte er den FTO – das Kürzel steht etwas kryptisch für "Fresh Touring Origination" – günstig schießen; Auktionator Meyer setzt für den hierzulande völlig unbekannten 2+2-Sitzer einen Ausruf von gerade mal 2300 Euro an.

Stichwort Ausrufe: Die Beträge, die sich auf Meyers Internetseite zu den einzelnen Fahrzeugen finden, muten teilweise ziemlich sportlich an. Doch davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Häufig gehen die Objekte für sehr viel weniger Geld weg; gern auch mal per Verhandlung im Nachverkauf. In jedem Fall – also auch bei dem des Hammers – sollte man zuvor wissen, wie die Rechnung unterm dicken Strich aussieht. Denn zum Zuschlagbetrag addieren sich knapp 21 Prozent, die sich aus dem 18-prozentigen Aufgeld sowie der Umsatzsteuer darauf (derzeit 16 Prozent) summieren.

Vorsicht bei langen Standzeiten

Eine unübersehbare Gemeinsamkeit einiger Klassiker bei dieser Auktion ist deren lange Standzeit. Manche Autos, etwa der herrliche Jaguar 420 Saloon von 1967, erfuhren in der Vergangenheit umfassende Restaurierungsarbeiten, um schließlich jahrelang vor sich hinzudämmern; nicht untypisch für Objekte aus Nachlässen. Man darf also im einen oder anderen Fall mit Kosten für die Wiederinbetriebnahme rechnen.

Hochgeladenes Bild

Zu den weiteren Oldies, die das Auktionshaus Meyer diesmal zum Ausruf bringt, gehören unter anderem zwei Mercedes-Benz mit Automatik (ein 220/8 von 1968 und ein 1974er 280 SE W 116), ein Saab 900 Turbo Cabrio des Baujahres 1987, ein 1988er BMW 316i und ein VW 1303 Cabriolet von 1978. Das vollständige Angebot findet sich auf der Homepage des Versteigerers.

Auktion unter freiem Himmel

Außer ausreichend Bargeld, etwas Mut zum Risiko und einem guten Reaktionsvermögen sollten Bieter vor allem wetterfeste Kleidung mit nach Bad Oldesloe bringen: Bedingt durch die Corona-Pandemie findet die Auktion diesmal auf Meyers Freigelände statt. Zum Glück sagen die Meteorologen für die Region zwischen Hamburg und Lübeck nichts Bedrohliches voraus: Der kommende Dienstag soll zwar windig, aber weitgehend trocken und mit 14 Grad beruhigend mild werden.

Nähere Informationen:
www.auktionshausmeyer.de
Telefon 0 40/2 38 56 86-0

Den detaillierten Auktionskatalog finden Sie hier zum Download