Hildebrand & Wolfmüller

Das erste in Serie gebaute Motorrad

Hildebrand & Wolfmüller

Sie gilt als weltweit erstes serienmäßig produziertes Motorrad: die Hildebrand & Wolfmüller, konstruiert von Heinrich Hildebrand und Alois Wolfmüller. Vor genau 125 Jahren war sie im Frühjahr 1894 in München erstmals in freier Wildbahn unterwegs. Angetrieben von einem Viertakt-Zweizylinder mit 1488 Kubik, der 2,5 PS bei 250 U/min leistete und für bis zu 40 km/h sorgte. Tatsächlich war die Konstruktion aber noch meilenweit von der späterer Motorrädern entfernt.

Eigenwillige Konstruktion und Kolbenrückholfedern

Ein Kurbelghäuse im ursprünglichen Sinn gab es nicht, die Pleuelstangen wirken direkt auf die als Kurbelwelle ausgelegte Hinterachse. Mangels Schwungmasse sollten Gummibänder dafür sorgen, dass sich die Pleuel auch wieder zurück bewegten. Spötter sprechen heute daher auch von der wohl einzigen ernsthaften Kolbenrückholfeder überhaupt… Problematisch war anfangs mangels geschlossener Brennkammer der kaum kontrollierbare Verbrennungsvorgang, so dass einige Maschinen beim komplizierten Startprozedere in Flammen aufgingen. Aber auch das Fahren an sich war äußerst kompliziert. Selbst zeitgenössische Tester monierten die heftige Leistungseinbusse durch die strammen Gummibänder. Was zuweilen sogar dafür sorgte, dass die Motorkraft nicht ausreichte, um die Maschine samt Fahrer auf ebener Strecke zu bewegen.

Hochgeladenes Bild

Heute sind lediglich nur noch eine handvoll originale Exemplare bekannt, die zumeist in Museen zu betrachten sind. Bei fahrfähigen Exponaten handelt es sich dagegen in aller Regel um Nachbauten.