Matra-Simca Rancho

Abseits ausgetretender Pfade

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Im Sommer 1977 sorgte ausgerechnet der bis dahin für sportliche Fahrzeuge bekannte Hersteller Matra für die Geburt eines völlig neuen Fahrzeugsegments: Der bereits im selben Jahr auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellte Matra-Simca Rancho gilt heute gemeinhin als das wahrscheinlich erste Großserien-Soft-SUV überhaupt. Auf Basis des Simca 1100 Pick-up setzten die Matra-Ingenieure dazu ein eigens entwickeltes Heck- und Dachteil aus GfK. Verschiedene Kunststoffanbauteile im Offroad-Look komplettierten die Geländewagenoptik.

Eingeschränkt geländetauglich

Trotz leicht erhöhter Bodenfreiheit war der Rancho aber nur eingeschränkt fürs Terrain abseits asphaltierter Straßen geeignet. Für Ausflüge ins grobe Gelände fehlte schlicht der Allradantrieb. Doch dieses Manko störte die Kundschaft seinerzeit nicht. Im Gegenteil, die Käufer goutierten den hohen Nutzwert dank des riesigen Laderaums und erfreuten sich an der verwegenen Optik, die auch ein in der Großstadt genutztes Auto in die Nähe eines Sahara-Expeditionsfahrzeugs rückte. Bis zur Produktionseinstellung 1984 verkaufte sich der ab 1979 Talbot-Matra Rancho genannte Wagen knapp 58.000 Mal. Für Vortrieb sorgte dabei immer der 1442 Kubikzentimeter große Motor des Simca 1308, der mit immerhin 80 PS zu Werke ging.

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Ausgestorbener Vorreiter

Heute ist der Rancho aufgrund katastrophaler Rostvorsorge nahezu ausgestorben. Auch, dass zuerst Matra, dann Simca und schließlich die Marke Talbot vom französischen PSA-Konzern eingestellt wurden, dürfte dem Erhalt der Fahrzeuge in den ersten Jahren nicht gerade zuträglich gewesen sein. Heute jedenfalls hat sich eine kleine aber treue Fangemeinde um den Rancho gebildet – und zumindest die erinnert sich daran, womit der heutige SUV-Boom einst angefangen hat.