Fehler beim Verzinnen

Wenn Zinn Unsinn ist

Verzinnen

Auch wenn Zinn in der Oldtimer-Szene immer noch einen ausgezeichneten Ruf hat, so bietet das traditionelle Material doch auch Fallstricke: Sicher haben Sie auch schon einmal von wieder aufrostenden Zinnreparaturen oder mangelnder Lackhaftung gehört. Meistens liegt das jedoch nicht am Material selbst, sondern am fehlerhaften Umgang mit dem Werkstoff beziehungsweise an nachlässiger Verarbeitung desselben. Das größte Problem im Umgang mit Zinn ist die Verzinnungspaste und die darin enthaltene Salzsäure: Wischt man nach Fertigstellung der Arbeiten nicht noch einmal mit Verdünnung nach, können diese Säuren zerstörerisch wirken. Dann kann es passieren, dass die bearbeiteten Teile unter einer anschließend aufgetragenen Lackschicht im Zeitraffer rosten (Aufrostungen unter Klarlack ohne Sauerstoffeinwirkung!).

Hochgeladenes Bild

Das folgende Bild zeigt noch anschaulicher, wie ein verzinntes Bauteil nach nur zwei Wochen ohne reinigende Nachbehandlung aussieht. Das Flussmittel (dunkle Bereiche) greift das Blech bereits an, Korrosion ist nur ein Frage der Zeit.

Verzinnen

Vorsicht bei Überlappungen!

Die Säure in der Verzinnungspaste ist auch der Grund, warum Verzinnen nicht bei überlappenden Blechreparaturen eingesetzt werden sollte. Das Flussmittel würde nämlich zwischen die beiden Bleche laufen und kann dort nicht rückstandsfrei abgewaschen werden. Für ein paar Jahre sieht eine derartige Reparatur zwar gut aus, unter dem Zinn würde sich das Blech aber im Zeitraffer selbst kompostieren. Fragen Sie doch einmal jemanden, der einen in Kleinserie umgebauten Leichenwagen oder einen Cabrioaufschnitt aus den Sechzigern restauriert hat, der wird Ihnen nur allzu schaurige Geschichten von gähnenden Löchern unter großflächigen Zinnklumpen erzählen!

Verzinnen, so wird’s gemacht!

Wie Verzinnen funktioniert, und welche Alternativen es gibt, haben wir in OLDTIMER MARKT 6/2013 ausführlich erklärt.